Unter seinen Verhältnissen leben – ein Leitfaden zum Starten

Veröffentlicht am 24 Kommentare zu Unter seinen Verhältnissen leben – ein Leitfaden zum Starten
In diesem Artikel geht es darum, was es bedeutet, unter seinen Verhältnissen zu leben. Ein Leitfaden zum Starten auf dem Weg zur Traumerfüllung

Ihr wollt Euch einen Lebenstraum erfüllen? Aus der Portokasse könnt Ihr den aber nicht bezahlen? Ihr wollt Euch finanzielle Sicherheit für die Zukunft schaffen? Ihr wisst, dafür muss man unter seinen Verhältnissen leben. Ihr wisst aber nicht, wie Ihr damit anfangen sollt?

Dann ist dieser Artikel für Euch.

Was bedeutet es, unter seinen Verhältnissen zu leben?

Die Definition von „unter seinen Verhältnissen leben“ ist schlicht: Weniger ausgeben als reinkommt. Punkt. So leicht, so schwer.

Um sich nachts nicht den Kopf über „Wovon soll ich das bezahlen“ zu zerbrechen, muss man mindestens für die berühmte schwarze Null sorgen. Das Verhältnis Einkommen zu Ausgaben muss sich die Waage halten. Will man statt des Ruhekissens ein sattes Polster, muss das Einkommen höher sein als die Ausgaben. Sprich man muss unter seinen Verhältnissen leben.

Warum sollte man unter seinen Verhältnissen leben wollen?

Weil man eine Zukunft hat. Und sich in dieser Zukunft Wünsche erfüllen will.

Träume bleiben aus vielen Gründen unerfüllt. Der größte Stolperstein auf dem Weg zur persönlichen Traumverwirklichungsgeschichte ist das liebe Geld. Besser gesagt: Das Fehlen desselben.

Damit aus einem Traum erst ein Plan und schließlich ein erfülltes Lebensziel wird, braucht man mehr als einen Notgroschen.

Definiere fuck you money.

Wenn nicht ein fettes Erbe oder ein Lottogewinn winkt, müssen wir uns wohl selbst darum kümmern. Finanzielle Sicherheit – auch im Hinblick auf unseren Ruhestand und unser Bestreben mutig älter zu werden – ist unsere Aufgabe. Viel zu wichtig, um sich auf andere(s) zu verlassen.

Das geht nur, wenn man konsequent nicht über seinen, sondern unter seinen Verhältnissen lebt.

Wenn Ihr keine Träume oder Wünsche habt – ok. Wenn Ihr nicht fürs Alter vorsorgen wollt – Glückauf. Habt Ihr Euch schon die Brücke ausgesucht, von der Ihr springt, wenn es soweit ist?

Aber auch, wenn man soweit nicht denken will, wenn Ihr sagt: Ich will heute leben, nicht später

=> lest trotzdem weiter.

Ob Ihr ins Berufsleben startet oder ins Familienleben oder ob Ihr bereits konkret Euren Ruhestand vorbereitet: Wir kommen um Geldmanagement im Alltag nicht herum. Auch das „heute leben“ funktioniert nicht, wenn man nur mit roten Zahlen wirtschaftet.

Kann ich mit jedem Einkommen unter meinen Verhältnissen bleiben?

Man kann nicht nur. Man muss. Sonst reitet man sich in die Miesen. So schlicht, so simpel, so vertrackt. Völlig unabhängig vom Einkommen. Natürlich ist es mit einem kleinen Einkommen schwieriger unter seinen Verhältnissen zu leben. Aber auch da muss es gehen. Denn spätestens, wenn man sich auf die staatliche Rente verlässt, hat man nicht mehr nur ein kleines Einkommen. Man hat ein SEHR kleines Einkommen.

Die Minute, in der finanzielle Probleme beginnen – eine Geschichte aus dem Leben

Herr Gedönsrat kauft sich eine Spiele-Konsole. Im Angebot. Eigentlich hat er das Geld dafür nicht. Aber es ist ein echter Schnapper. Einmalige Gelegenheit. Er hat doch den Dispo! Das ist ja kein richtiger Kredit. Steht doch so schön auf dem Kontoauszug: Noch Summe X zur Verfügung. Feel free.

Herr Gedönsrat fühlte sich so frei.

„Ist ja kein Ding“ redet er sich das Ganze schön. „Bald gibt es Weihnachtsgeld, dann gleich ich das aus“ Weihnachten kommt, die Waschmaschine segnet das Zeitliche und Frau Gedönsrat will nicht zurück zum Waschzuber. Blöde Sache. Zumal das Weihnachtsgeld knapper ausfällt als gedacht. Leichte Bauchschmerzen beim Gedanken an die Nebenkostenabrechnung im Januar.

Und huch – was ist das für ein Posten auf dem Kontoauszug? Zinsen? Mist, das hat Herr Gedönsrat gar nicht bedacht. Ihr wisst, womit Herr Gedönsrat die Zinsen letztendlich bezahlt oder?

Mit seiner Freiheit.

Einen Schwenkmast für den Panhas gibt es überall

Ihr haltet dieses Beispiel für überzogen? Von wegen. Das ist komplette Normalität. Zugegeben: Rückwärts sparen kann klappen. Nicht immer schreddert Murphy die Waschmaschine. Aber – Herr Gedönsrat hat eine bittere Wahrheit gelernt: In der Minute, in der man mehr ausgibt, als man hat – in genau der Minute haben die Probleme angefangen.

Zum Trost etwas aus der Abteilung Schadenfreude: Pleite gehen auch Leute mit einem irre hohen Einkommen. Wenn die sich nur business class leisten können und trotzdem mit Privatjets fliegen, hängt deren Panhas genauso schnell am Schwenkmast wie der des kleinen Mannes.

Wie starte ich, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen?

Den Anfang macht der Überblick. Man kann seine Ausgaben und Einnahmen nur verwalten, wenn man sie kennt. Es schafft leider gar nichts weg, auf eine Tasse Kaffee zu verzichten.

Um in Richtung finanzielle Unabhängigkeit zu starten, müsst Ihr als Erstes die Definition von Einkommen und Ausgaben verstehen. Dann müsst Ihr Eure Zahlen bis ins kleinste kennen. Schreibt Euch Eure Zahlen auf. Für’s erste tut es ein schlichter Zettel durchaus. Es geht erstmal um den Überblick

unter seinen Verhältnissen leben - Tipps zum Budget
Buddha sagt: Finanzielle Sicherheit beginnt mit dem ersten Schritt.

Wenn das geschafft ist, wird schnell klar: Die Tasse Kaffee mehr oder weniger bringt es zwar nicht. Dennoch hilft uns die Macht kleiner Entscheidungen, nicht über unseren Verhältnissen zu leben. Werdet Ihr sehen. Dröseln wir uns die Grundlagen des persönlichen Geldmanagements weiter auf:

Kennt Euer Einkommen

Klingt jetzt sehr offensichtlich. Ist es aber meist nur für die, die nicht selbstständig arbeiten. Da ist Brutto und Netto relativ klar. Mit der Stolperfalle Einmalzahlungen wie Weihnachtsgeld. Da komm ich noch drauf zurück.

Schwieriger wird die Kategorie Einkommen, wenn man selbstständig arbeitet oder Nebeneinkünfte hat. Umsatz ist nicht gleich Einkommen. Wissen auch nicht alle. Netto ist nur das Geld, welches man definitiv behalten und budgetieren kann.

Kennt die Ausgaben Eures Haushalts

Unser Einfluss auf die Höhe unseres Einkommens ist begrenzt. Anders mit den Ausgaben. Da haben wir einen Hebel. Wir können unsere Ausgaben senken für ein besseres Leben, da sie wenigstens zum Teil unserer Kontrolle unterliegen. Wenn man sie kennt.

Die Frage „Welche Ausgaben hat mein Haushalt“ müsst Ihr detailliert beantworten können. Was hilft: kategorisieren und aufschreiben.

Nervige Sache. Keine Frage. Wie erstellt man ein einfaches Haushaltsbudget?

Nicht jeder kann sich eine hilfreiche Excel-Tabelle basteln. Aber es gibt eine Menge Rechner und Apps, die helfen, ein einfaches Hausbudget zu erstellen. finden sich wie Sand am Meer. Ich erlaube mir einen erhobenen Zeigefinger: Passt auf, wem und wie Ihr Eure Daten eingebt. Die meisten Online-Banking-Apps bieten so etwas auch in vernünftiger Ausführung an. Unter Service in der App suchen.

( Info: Die gesetzliche Vorgabe lautet, dieser Service in der Online-Banking-App muss so programmiert sein, dass nur Ihr die im Haushaltsrechner eingegebenen Daten seht. Die Einhaltung wird kontrolliert, übergeordnete Instanzen sind da zu Recht humorbefreit)

Zieht eine erste Bilanz

Sobald Ihr Eure Zahlen beisammen und einen Überblick habt – zieht eine erste Bilanz. Passt es halbwegs, ist es auf Kante genäht? Welche Ausgaben sind überraschend hoch?

Ihr seht kein Sparpotential auf den ersten Blick. Willkommen im Club. So geht es den meisten. Die Frage bleibt:

Wie passe ich meine Ausgaben und damit meinen Lebensstil an mein Einkommen an?

Kategorisiert weiter: In notwendige und wünschenswerte Ausgaben.

Notwendige Ausgaben sind die, um die wir nicht herum kommen. Bei den meisten machen diese den größten Teil der Ausgaben aus. Leider. Andersrum wäre es deutlich eleganter.

Budget planen und einhalten

Dröselt weiter auf. Die Mühe lohnt sich. Budgetplanung und Sparen passen zusammen. Bereits der Überblick und die Budgetierung zeigt erste Sparansätze.

Die größten notwendigen Ausgaben sind Wohnen, Mobilität und Lebenshaltung. Dazu kommen kleinere Notwendigkeiten wie Versicherungen, Nebenkosten etc.

Kategorie Wohnen:

Wir budgetierten unsere Haussuche damals klar: „Über Betrag X gehen wir nicht drüber“ Auch vor dem Hintergrund, dass sich die Frage nach der Wohnsituation noch einmal stellen wird, wenn wir älter werden. Einmal war die Versuchung sehr groß, aber wir haben die Kurve gekriegt. Wir wussten: Es ist brandgefährlich, bei Haus oder Wohnungssuche „kriegen wir schon irgendwie hin“ zu sagen. Da sind der Herr Gedönsrat und seine Konsole dann Kindergarten gegen.

Faustregel bei der Kategorie Wohnen: Sobald man mehr als 30 % seines Einkommens dafür ausgibt, wird es schwierig mit weiterer Budgetierung. Dass das heutzutage schwerer ist als vor 20 Jahren, ist mir klar. An der Gültigkeit dieser Faustregel ändert das aber leider nichts.

Kategorie Mobilität:

Wir sind da pragmatisch. Ein Auto ist ein Auto und hat genau eine Aufgabe. Warum sollte es ein Statussymbol sein? Immer wichtig auch: Folgekosten bedenken. Wie teuer ist die Versicherung, die Steuer, Parken, Tanken, Inspektionskosten etc. Klingt simpel? Ihr würdet Euch wundern, wie viele Menschen das nicht budgetieren.

In dieser Kategorie ist das Sparpotential leichter zu finden. Credits an den Captain, der sich eingelesen hat.

Eine weitere Überlegung: braucht man als Paar zwei Autos? Geben die Lebensumstände es her, eins abzuschaffen und stattdessen ein gutes E-Bike für Kurzstrecken zu kaufen? Für uns hat es funktioniert.

Theoretisch gibt es Schnittmengen zwischen beiden Kategorien. So könnte man zentraler wohnen, um Mobilitätskosten zu sparen. Mein ältester Sohn macht das. Ich persönlich fahre lieber Fahrrad.

Kategorie Lebenshaltungskosten

Die Kategorie Lebenshaltungskosten ist die mit den meisten Hebeln, um seine Ausgaben zu reduzieren. Ihr seid mittendrin im Budgetieren. Am besten erstellt Ihr Euch direkt ein Haushaltsbudget, um die Hebel zu finden.

Ja, Preise gehen durch die Decke. Weiß ich. Es geht dennoch immer was. Konkrete Spartipps sprengen hier aber den Rahmen. Tipps für das Haushaltsbudget kommen demnächst separat.

die kleineren Notwendigkeiten

Versicherungen, Nebenkosten, Internet. Ein erstaunlich großer Teil des Budgets geht dafür drauf. Vergleicht Angebote, lest Bewertungen, wechselt Anbieter. Macht Arbeit, hat aber enormes Sparpotential.

Checkt Eure Abos! Manche buchen nur einmal jährlich ab und werden gerne vergessen, obwohl man sie gar nicht mehr nutzt. Manche Versicherungen hat man auch unbeabsichtigt doppelt!

Grundsätzlich: Kontrolliert Eure Kontoauszüge. Hakt Eure Abbuchungen ab. Auch das sage ich aus Gründen. Es kam ehrlich nicht selten vor, dass ich ein verblüfftes „Keine Ahnung, was das ist“ beim begleiteten Aushaken hörte.

Der Notgroschen

Ihr habt budgetiert. Passt alles. Fein. Noch Luft. Glückwunsch. Dann tut Euch jetzt den Gefallen, eine Sparquote für den Notgroschen in Euer Budget einzubauen. Die Verlockung ist groß, einfach zu sagen:

So! Der Rest des Geld ist für Spaß.

Das ist zwar immer noch besser, als sofort ins Minus zu gehen. Hilft aber nix, wenn man dauerhaft unter seinen Verhältnissen leben will. Ich erinnere an Herrn Gedönsrat. Hätte der mal lieber vorwärts statt rückwärts gespart und gewartet. Der nächste Schnapper kommt bestimmt.

Auch hier gibt es eine Faustregel: drei Monatsgehälter in Reserve sind ein gemütliches und verlässliches Ruhekissen. Damit ist die Gefahr, seine Freiheit zu verkaufen, zuverlässig gebannt.

Wohlgemerkt: Wir sind beim Notgroschen! Jetzt erst kommen wir zum Punkt finanzielles Polster

finanzielle Sicherheit im Ruhestand/ Vermögensaufbau für große Träume

Den Punkt könnt Ihr überspringen, wenn Ihr die Brücke kennt, von der Ihr mit Renteneintritt springen wollt und wenn Ihr keinerlei Vorstellung davon habt, was man mit „fuck you Money“ anfangen kann. Ansonsten: Macht Euch Gedanken darüber. Je früher desto besser. Denn:

Zinseszinsen sind langfristig die höchsten Zinsen.

Das mit dem exponentiellen Wachstum haben wir doch von Big C gelernt. Funktioniert auch hier. Diesmal zu unseren Gunsten. Mehr Anlagetipps gebe ich nicht. Sorry. Dazu bin ich nicht mandatiert und möchte das auch nicht mehr sein. Nur soviel:

Informationen sind Gold wert

Informiert Euch. Lasst Euch beraten. Ich kenne viele, die das berufsmäßig machen. Natürlich sind die nicht altruistisch unterwegs. Natürlich wollen auch die verdienen. ABER – das ist legitim. Alle, die ich kenne, handeln nach der Maxime:

Ein gutes Geschäft ist erst dann ein gutes Geschäft, wenn beide Seiten daran verdienen.

Kein Berater kriegt eine langfristige Kundenbindung hin, wenn er seine Kunden über den Leisten zieht. Und ohne langfristige Kundenbindung kann kein Berater überleben.

Ein schlechter Ruf will zwar auch verteidigt werden.

Aber nicht von mir. Ich kenne keinen, der die schlechte Presse verdient hat. Und ich kenne viele. Ich war mittendrin. Damit aber genug zur Verteidigung meines früheren Berufsstands.

Na gut: Einen Tipp zum Vermögensaufbau gebe ich Euch

Bezahlt Euch selbst zuerst! Konsequent. Eure Zukunft ist wichtig. Eure Träume sind wichtig. Wenn Ihr einen Betrag für langfristigen Vermögensaufbau errechnet habt – regelt das. Monat für Monat. Kommt gar nicht erst auf die Idee, diesen Betrag wieder ins monatliche Budget einzurechnen. Tut so, als ob es dieses Geld nicht gäbe.

Das ist manchmal bitter, manchmal muss man da auch hart zu sich selbst sein.

Die Falle Einmalzahlungen zu seinen Gunsten drehen

An dieser Stelle nochmal zurück zum Einkommen und den Einmalzahlungen. Richtig schick wird es nämlich, wenn Ihr Euer monatliches Budget ohne die Extrazahlungen hinkriegt. Dann wird der Punkt Vermögensaufbau relativ einfach.

Tut so, als ob es die Extrazahlungen nicht gibt.

Weg damit auf die hohe Kante. Falls Ihr es ins monatliche Budget einbaut: Bedenkt, dass Ihr Euch damit selbst bevorschusst! Über diese Falle stolpern viele.

Frugalismus und Budgetieren – ein und dasselbe?

Heiß im Trend derzeit: Frugalismus. Auch ich schaue mir schon mal Videos von Frugalisten an. Manche Spartipps sind richtig gut. Manchmal stört mich aber, dass viele so tun, als hätten sie das Budgetieren erfunden. Richtig ist:

Frugalismus ist letzten Endes nichts anderes als auf die Spitze gebrachtes unter seinen Verhätnissen leben. Somit funktioniert Frugalismus ohne Budgetieren nicht. Aber Budgetieren sollte man immer. Unabhängig davon, ob man wirklich frugal leben möchte.

Frugalisten haben das Budgetieren nicht erfunden. Wenn ich zurückdenke: Schon unser Omma hat ein Budget aufgestellt. Und deren Omma. Die Frage ist da nicht, welche Generation das gemacht hat, sondern eher, welche Generation damit aufgehört und das verlernt hat.

Wünsche haben auch ihren Wert

Damit zur Kategorie „Schön“ ! Ausgaben und Sparquoten sind budgetiert. Yabbadabbadu! Jetzt wisst Ihr, wieviel Geld für „schön“ bleibt. Auch die to wants sind letzten Endes ein Muss. Wir brauchen schöne Dinge, schöne Erlebnisse in unserem Leben. Die Aussage: „Ich will jetzt leben, nicht später“ ist nicht falsch. Sie muss nur richtig budgetiert werden.

Mir ist es wichtig mit den Ausgaben für „schön“ einen hohen Wert für mich persönlich zu schaffen. Wenn ich zum Beispiel in ein Restaurant gehe, dann suche ich mir eins aus, wo es das Essen gibt, was ich selten und gerne esse. Ich probiere auch gerne Neues aus. Aber mir ist schnurzenpiepen, welches Restaurant gerade angesagt ist.

Man kann den Kuchen nicht behalten und essen. Aber wenn man ihn isst, sollte es auch der beste Kuchen sein.

Behandelt Eure Wunscherfüllung mit Respekt. Ihr habt dafür gearbeitet, Ihr dürft es Euch leisten.

Der Ansporn: Macht Euch klar, was man sich für Geld kaufen kann

Man kann nicht nur Dinge für Geld kaufen. Meine stärkste Motivation: Ich wollte mir Freiheit und Unabhängigkeit kaufen.

Man kann sich auch Zeit und Erinnerungen kaufen. Im kleinen hab ich das immer gemacht. Wenn mein Budget es her gab, hab ich mir Zeit erkauft und schöne Erlebnisse geschaffen. Dafür hab ich immer schon gerne auf Luxusgegenstände verzichtet. Und mich trotzdem reicher gefühlt als mit einer mit Logos übersäten Handtasche.

Gag am Rande: Woran erkennt man vermögende Menschen? Ratet! Gar nicht. Man sieht es diesen Leuten selten an. Sie neigen nicht zum Protz, sondern leisten sich von ihrem Geld eher Freiheit als teure Dinge. Ist mir immer wieder aufgefallen: Menschen, die nach Geld aussehen, haben oft keins. Erstaunlich oft stehen sie kurz davor, die Finger zu heben. Ich erzähle das, weil diese Erkenntnis wirklich gut gegen Neidanfälle ist.

Fazit zum Thema unter seinen Verhältnissen leben

Unter seinen Verhältnissen zu leben geht durchaus mit Verzicht einher. Geht man seine Budgetierung mit Augenmaß an, kann man es hinkriegen.

Verzicht klingt übelst unsexy.

Sehe ich ein. Ist aber so. Einen Tod muss man sterben. Das muss man klar haben. Die gute Nachricht: wir sind jetzt durch mit diesem leicht unerfreulichen Artikel. Damit der bittere Nachgeschmack weg kommt, starten wir demnächst mit dem Thema Ausgaben senken für ein besseres Leben. Mit ganz konkreten Handlungsempfehlungen, die Geld sparen und konkreten Spartipps, die nicht weh tun. Einige Spartipps davon bestimmt überraschend. Dafür aber effektiv. Klingt schon besser oder?

( in eigener Sache: ich habe angeboten, dieses Thema anzugehen. Es liegt Vielen am Herzen. Manchen auch im Magen. Ich habe es ein wenig vor mir hergeschoben, weil ich es schwer finde, so ein Thema ohne erhobenen Zeigefinger anzugehen. Ich habe mir Mühe gegeben, den Zeigefinger unten zu lassen. Falls mal nicht, lest drüber hinweg. Bitte. Danke )

Hier geht es zu den letzten Blogartikeln:

Von Britta Langhoff

Bloggerin, Autorin, Ehefrau, Mutter, Hundemama und Bootsfrau. 60 Jahre alt und stolz darauf. Ich schreibe für Menschen, die mutig und entspannt älter werden. Es ist nie zu spät, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Jetzt haben wir die Freiheit für neue Abenteuer und ganz viel Lebensfreude. Wenn nicht jetzt - dann vielleicht nie

24 Kommentare

  1. Liebe Britta,
    ich budgetiere seit 25 Jahren – als ich mit zwei kleinen Kindern schauen musst, alleinerziehend klarzukommen.
    Diese Routine hat mich nie mehr verlassen und so weiß ich, wo ich stehe, was geht und was nicht. Immer!
    Selbst, seitdem die Kinder ausgeflogen sind in ihr Leben, oder vor allem: ganz besonders seitdem. Denn endlich verfing die Gewohnheit, unter meinen Verhältnissen zu leben, und ich kann das, was übrig bleibt am Ende des Monats, für mich und meine Freiheit nutzen.
    Mein Meilenstein seit Januar: Mir reicht ein 3/4-Angegestelltenjob, um mein Auskommen zu sichern und in nicht allzu langer Ferne, werde ich mein Häuschen abbezahlt haben.
    Durch Sparsamkeit und Budgetierung, die mir in Fleisch und Blut übergegangen sind und mich dennoch – oder gerade deshalb!? – frei, selbstständig und finanziell unabhängig haben werden lassen 🙂
    Viele Grüße Gabi

    1. Liebe Gabi,
      alles richtig gemacht, würde ich mal sagen.
      Zähne zusammengebissen und durchgekämpft in schweren Zeiten. Die Lehre daraus gezogen und großartig vorgesorgt. Die Belohnung dafür kannst Du jetzt genießen.
      Wunderbar.
      Liebe Grüße
      Britta

  2. Ohne leicht erhobenen Zeigefinger geht’s nicht. Unangenehme Wahrheiten fasst man nicht mit Samthandschuhen an.
    Wenn Murphy nicht die Waschmaschine schreddert dann was anderes.
    Irgendwas is‘ immer!
    Vieles was Du ansprichst haben wir unbewusst gemacht. Schulden nur einmal richtig – fürs Haus. Beim Wohnmobil haben wir den großen Batzen angezahlt und den kleinen Rest über ein Jahr finanziert. Nicht weil es nicht anders ging, sondern weil es im Endeffekt günstiger war als den Sparstrumpf komplett zu leeren. Da muss man auch mal ein bisschen gucken und hin und her rechnen.
    Ergänzen möchte ich noch:
    Behaltet im Blick wie Ihr zurechtkommt wenn einer ausfällt, ein Gehalt wegfällt. Passiert schneller als man es für möglich hält.
    Ich bin gespannt auf Deine Spartipps!

    1. Guter Hinweis, liebe Katja ! Wir haben auch immer so gerechnet, dass wir alles mit einem Gehalt stemmen könnten. Dann wäre natürlich unsere „unter den Verhältnissen“ leben Quote stark gesunken und wir könnten heute nicht so leben, wie wir es tun. Aber wir hätten uns auch nicht übernommen.
      Danke für Deine lieben Worte. Hier und anderswo. Ich hoffe für uns, dass wir in anderer Sache die Samthandschuhe nicht allzu oft ausziehen müssen.
      Sei ganz lieb gegrüßt
      Britta

  3. Wichtig ist vor allem, dass man seine Finanzen im Blick behält. Ich muss gestehen, dass ich früher einiges auf Pump gekauft habe. Ein Haus kann man auch nicht bar finanzieren. Aber ich war und bin immer realistisch. Rücklagen müssen sein. Und man sollte nicht mehr Geld monatlich ausgeben als reinkommt.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Sehr richtig, liebe Bine. Rücklagen bilden ist das A und O.
      Mit dem Haus sehe ich auch so, das geht ja kaum anders. Aber eine alte Banker-Weisheit sagt immer: Eine Hausfinanzierung heißt nicht ohne Grund Hypothek und nicht Kredit. Da steht ja immer ein entsprechender Vermögenswert gegen. Wenn man nicht gerade auf Kante finanziert, ist das in der Regel eher eine gute Art, vorzusorgen.
      Liebe Grüße
      Britta

  4. Nach einem Wochenende mit der besten Freundin, die bei der Bank arbeitet und mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hat, bin ich schockiert, wie wenige diese ganz simplen Dinge über Geld und Finanzen wissen. Was für uns so selbstverständlich ist, scheinen erstaunlich viele Menschen gar nicht zu wissen 😲. Ich hoffe, dein Beitrag wird rege gelesen!
    Liebe Grüße!

    1. Danke schön, liebe Vanessa.
      Ja, das ist eigentlich Wirtschaftslehre, vorbereitende Stunde für den Grundkurs.
      Aber ich habe leider auch ein sehr gut gefülltes Nähkästchen, aus dem ich plaudern könnte. Und es ist einfach so, viele Leute wissen die einfachsten Dinge nicht. Viele wollen sich damit aber auch nicht beschäftigen. Frei nach dem Motto „et hätt noch immer allet joot jejange“
      Liebe Grüße
      Britta

  5. Hey,
    ob du es glaubst oder nicht, es gibt so einige Menschen die genau das Thema nicht im Griff haben. Liegt wohl auch daran, dass es so viele Möglichkeiten gibt online zu bestellen, auf Raten, da verlieren manche schnell den Überblick.
    Liebe Grüße!

  6. Liebe Britta,
    du schreibst für mich Offenkundiges auf und obwohl ich nicht darauf angewiesen bin, jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen, erinnere ich mich noch sehr gut an meine frühen Zwanziger, als ich just von zu Hause ausgezogen war und mit einer monatlichen Summe leben musste, die heutzutage unter die Armutsgrenze fällt. Erstaunlicherweise habe ich mich nie arm gefühlt und hatte Luxus wie Tageszeitung, Telefon und Zigaretten. Guess why?! Infolgedessen und auch, weil ich elterlicherseits so geprägt bin, greife ich heute noch ins unterste Regal im Supermarkt und wäge oft ab, was ich brauche oder nicht.
    Ich glaube, dieses Nachdenken über Konsum und Ausgaben geht vielen komplett ab, zumal staatlicherseits (und ich bin großer Fan vom Sozialstaat) an den falschen Stellen gepampert wird. Es nutzt keinem auf Dauer was, ein stattliches TV-Gerät finanziert zu bekommen (ich gedenke gerade meiner kleinen Schwarzweißfunzel von früher. Hat es mich gestört? Nein.), aber es würde sehr viel nutzen, wenn man Hilfe zur Selbsthilfe geben würde. In Form von Bildung jeder Art! Grundschulwissen; Grundrechenarten; der Zusammenhang zwischen Anstrengung und wirtschaftlicher Stabilität; soziale und gesellschaftspolitische Betrachtungen (ist es sinnvoll, immer nur das eigene Leben zu sehen?);Ernährung; Geschichte; Wissenschaft usw. – überhaupt ins Selbst-Denken zu geraten statt sich auf den bekannten Social-Media-Kanälen eine Art 2nd Life zu verschaffen.

    Naja.

    Was mich am allermeisten nervt, ist die Frage, warum du und ich und viele andere hier Lesende, ich bezeichne uns mal als „Lieschen Müller“ (anderer Gender sind mitgedacht, muharharhar) uns über Ursache und Wirkung so klar sind – und die verantwortlichen Politiker offenbar nicht?!
    Oder kein Interesse daran haben… mir fallen spontan Theorien zu „Macht und Pfründe“, „das Wahlvolk schön blöd halten“ ein, aber, ja, ich weiß, dass sie (zu) plakativ sind.

    Nun denn – mir fällt oft richtig viel zu deinen Themen ein, das gefällt mir!

    Dir wünsche ich für immer mindestens die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel (bzw. ein paar Reserven auf der Hinterhand) und für jetzt ein schönes Wochenende.

    Marie

    1. Liebe Marie,
      Du wirfst sehr berechtigte Fragen auf. Ich persönlich finde alleine auch die Benutzung des Wortes Sondervermögen schon absolut nicht in Ordnung.
      Und Hilfe zur Selbsthilfe wäre wirklich wünschenswert. Aber es geht ja um Wählerstimmen und vielleicht auch darum, kurzfristig die Wirtschaft anzukurbeln. Wenn man schicke Fernseher finanziert, hat der Hersteller ja auch was davon….
      Ich danke Dir für die Wünsche, aktuell sind wir auch wieder an Bord und grüße sehr lieb hoffentlich noch in die Wellen
      Britta

  7. Für meine Eltern war es absolut tabu, Schulden zu machen und das haben sie auch immer wieder versucht mir einzubläuen. Und als ich mir das erste Mal etwas auf Pump gekauft hatte, war das echt ne Überindung. Hinterher ging’s dann😂 Aber zum Glück hab ich die Kurve gekriegt. Und ja, Blick auf‘s Konto nach der ersten Rentenzahlung war schon ein wenig verwirrend. Aber wie heißt es so schön: wer nicht vorbereitet ist, der ist perfekt vorbereitet um nicht vorbereitet zu sein. Dann sollte man wenigstens die nächste Brücke kennen..

    1. Sehr schön formuliert! Wenn das mal nicht nicht vorbereitet war. Passt sehr gut.
      Das Thema ist schon ein sehr weites Feld, ich hab das hier eigentlich nur angerissen. Gerade mit dem auf Pump kaufen – das muss man eigentlich differenzierter betrachten. Denn es kommt auch darauf an, was man mit dem gepumpten Geld erwirbt. So zum Beispiel. Aber ich bin absichtlich erstmal platt polemisch geblieben. Liebe Grüße
      Britta

  8. Amen! Da brauch ich ja gar nicht viel zu schreiben da es ja eines unserer großen Themen ist die wir ja schon seit so vielen Jahren immer wieder predigen und du meine Meinung und mein Vorgehen eh schon in- und auswendig kennst…! Ausführlich werde ich mich dann äußern wenn du im nächsten Beitrag dann in die konkreten Tipps und Details gehst…!

    1. Sehr guter Plan. Ja, das ist ein ganz weites Feld und schon lange unser Thema. Da gibt es ja noch so einige Nebenthemen, die hab ich hier aus Gründen auch mal lieber außen vor gelassen. So z.b. in Richtung Reaktionen anderer und so.

  9. Ich sehe den erhobenen Zeigefinger auch nicht, liebe Britta. Aber du bist sehr deutlich in deinen Aussagen und das gefällt mir. Ich finde es wichtig, sich immer wieder mit dem Thema auseinander zu setzten, denn in die Schuldenfalle tappt so mancher schnell. Es gehört aber auch einiges dazu, sich finanzielle Ziele zu setzen und in Gelddingen konsequent zu bleiben.
    Viele Grüße
    Heike

    1. Vielen Dank, liebe Heike !
      Ich stimme Dir zu. Es hilft alles nichts, man muss sich damit auseinandersetzen. Auch wenn Spaß anders geht. Aber bevor einem durchgehend das Lachen vergeht, muss man sich halt damit beschäftigen.
      Letzten Endes ist auch das eine Übungssache. Wenn man sich selbst daran gewöhnt, geht es einem leichter von der Hand.
      Liebe Grüße
      Britta

  10. Liebe Britta,
    ich sehe den Zeigefinger nicht wirklich. Nicht nur der Dispo in der heutigen Zeit ist gefährlich, Kl*a**a, Ratenzahlung und Kaufe jetzt-zahle später tun ihr Übriges. Gerade in einer Welt, in der man alles sofort braucht (Ironie off) finde ich das sehr gefährlich und kenne viele Beispiele.

    Dann unter dem Radar zu leben, ist eher gesund. Mir ist dabei bewusst, dass es manchen Menschen wirklich nicht möglich ist, weil es knapp ist. Aber dann nicht ÜBER die Verhältnisse zu gehen, ist auch eine Maßnahme.

    Ich verstehe manche Entscheidungen nicht, aber das würde hier wirklich zu weit führen. Bei jüngeren Menschen macht Erziehung eine ganze Menge und auch das Bewusstsein, dass weniger manchmal am Ende oder später mehr ist.

    Zufriedenheit spielt hier eine wichtige Rolle.
    Aber wir haben schon an berühmten Beispielen gesehen, dass Reichtum nicht ewig hält.

    Du hast den Artikel für mich gut gelöst und ich teile viele deiner Ansichten.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Liebe Nicole,
      danke schön für Dein ausführliches Feedback. Ich kenne leider auch sehr viele Beispiele und sehe auch die Gefährdungen. Ich sehe auch dieses „alles und sofort haben müssen“ und halte das auch für eine große Gefahr. Ich habe so einige Gespräche in der Art geführt in meinem Leben und was mir ganz oft auffiel: Die Gesprächspartner hatten alle das allerneueste Handy/ Smartphone in der Hand und ich nicht. Viele denken, dass es da sowas wie ein Grundrecht drauf gibt. Man muss sich da echt immaterielle Werte klar machen und diese erreichen wollen.
      Du hast Recht: Nicht über die Verhältnisse zu gehen, ist ein guter Anfang. Oft findet man doch einen Hebel, um wenigstens ein kleines bißchen zu sparen.
      Und ja – Erziehung auch in finanziellen Dingen macht eine Menge aus. Das wäre vielleicht eine gute Idee für einen weiteren Artikel….. Ich denk mal drüber nach.
      Komm gut ins Wochenende
      Liebe Grüße
      Britta

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