Wird sie jetzt morbide? Geht es in diesem Blog nicht um die schönen Seiten des älterwerdens? Wie kommt sie auf swedish death cleaning und was überhaupt soll das sein?
Berechtigte Fragen.
Ich werde sie beantworten. Achtung: Dies wird kein kurzer Text. Aber ein spannender. Macht es Euch gemütlich, Käffchen dazu? Lest, wie Ihr Euer Leben entrümpelt und leichter macht.
Wie komme ich auf swedisch death cleaning?
Dieser Artikel baut auf den 10 Regeln für den Alltag aus dem Minimalismus auf. Tipps auch für Nicht-Minimalisten. Ich habe immer schon gerne entrümpelt (manchmal auch mein Leben) und das befreiende Gefühl genossen:
Ballast abgeworfen, jetzt geht’s leichter weiter.
Mein Anstoß, mich eingehender mit Minimalismus zu beschäftigen: unser schwimmendes Tiny-House. Um praktische Tipps für das Leben an Bord zu finden. Unweigerlich begegnet man bei dieser Recherche dem Thema death cleaning. Ich war direkt fasziniert. Warum – das hat nicht nur mit vorgenannten Gründen zu tun. Dazu später mehr!
Was ist Swedish death cleaning?
Swedish death cleaning ist ein Trend, den die für Haushalts-Organisation bekannten Schweden erfunden haben. Auch wenn mancher bei der Überschrift bestimmt „Alter Schwede“ ge-stoßseufzt hat:
Swedish death cleaning ist nicht nur für Alte
( Der schwedische Begriff ist „Döstädning“ International als swedish death cleaning oder swedish death decluttering etabliert)
Stattgegeben: Makabrer Begriff. Aber ich verspreche: nicht so makaber, wie es sich anhört. Gebt dem Thema eine Chance.
Death decluttering ist mehr als entrümpeln
Es ist mehr als Krempel aussortieren, den man im Jetzt und Hier nicht mehr braucht. Beim death cleaning geht man einen Schritt weiter. Man macht sich klar: die verbliebenen Sachen könnten einen überleben. Wenn man das geschluckt hat, geht man noch weiter
und
räumt das Ganze so auf, dass man nicht nur selbst, sondern später auch die Nachkommen damit klar kommen!
Freuen sich meine Nachkommen?
Omma Trude macht vor, wie es nicht geht. Ihr erinnert Euch: Familienmotto „Haben ist besser als brauchen“ Aus Euren Kommentaren lese ich: Ihr kennt das. Jeder hat jemand vom Stamme Nimm und Horten in der Familie. Manche Kommentare gingen weiter: Was passiert nach mir mit dem ganzen gesammelten Zeug? Freuen sich meine Erben oder sind die genervt?
„Ach, das schöne Geschirr. Da freut die Enkelin sich, wenn sie das erbt?“
Wahrheit oder irrige Annahme? Viele Menschen gehen davon aus, dass ihr Nachlass geschätzt wird. In den letzten Jahren arbeiten immer mehr mit genau der entgegengesetzten Annahme.
Death cleaning räumt mit Mythos und Krempel auf. Ich finde das Konzept überzeugend. Auch aus leidvoller Erfahrung.
Ist swedish death cleaning nur für ältere Menschen?
Nein. Death cleaning ist nicht nur für den alten Schweden, sorry den alten Menschen. Es geht um die Kunst, die Dinge des Lebens1 zu ordnen. Diese Methode soll besonders krass vor Augen führen, dass man sich auf das Leben selbst konzentrieren soll.
Unbeschwert von überflüssigem Krempel durchs Leben gehen
Das Ziel von death cleaning: sich nur mit Dingen umgeben, die man entweder braucht oder an denen das Herz hängt! Entrümpeln zu Ende gedacht: wäre es nicht schön, nur Wesentliches und nicht einen Haufen Aufräumarbeit zu hinterlassen?
Dafür muss man nicht mit einem Bein in der Kiste stehen – es reicht, wenn die Dinge mehr Ballast als Freude werden.
Was unterscheidet death cleaning von anderen Aufräum-Methoden?
Der Gedankenansatz. Ein zugegeben brachialer Anstupser. Es geht aber NICHT darum, sich von allem zu trennen, was nicht unbedingt nötig ist. Es geht darum, sich über seine Besitztümer und über deren Nutzen klar zu werden. Wobei der Nutzen emotional sein darf!
Checklist swedish death cleaning:
Die ersten Grundsätze des swedish death cleaning unterscheiden sich nicht von den üblichen. Sie werden ergänzt durch zwei radikalere Leitsätze. Hier als Checklist zusammengefasst:
Die Vorteile des swedish death cleaning: mehr Klarheit im Leben, mehr Zeit für Schönes
Ich mag mich um meine Lieben, um mein Leben, um mich selbst und nicht um Dinge kümmern. Denn:
Jedes Ding, was ich besitze, muss ich pflegen.
Deko muss ich abstauben, Gläser muss ich polieren – kleine Beispiele. Sollte man seine Dinge nicht gerne pflegen? Die Dinge, die wir behalten, sollten für uns arbeiten oder uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Am besten beides.
Nicht mehr in übervollen Schränken kramen müssen. Beim Abstauben nicht mehr an die olle Frau Dingenskirchen denken, die einem den ollen Kerzenständer geschenkt hat. Den man nur deshalb nicht wegschmeißt, weil Frau Dingenskirchen auf einen Kaffee vorbeikommen könnte und enttäuscht wäre, wenn der frotte Kandelaber nicht im Wohnzimmer prangt.
Death Cleaning: Ein praktischer Ansatz für ein stressfreies Leben
Die psychische Komponente dieser Aufräum-Methode der rigorosen Art: Loslassen lernen. Bilanz ziehen, was uns im Leben wirklich wichtig ist.
Mit Betonung auf uns.
Selbstfürsorge im Alter ist auch, sich nicht mehr um jeden Krempel kümmern zu müssen. So ist diese Methode eine probate Hilfe, stressfrei älter zu werden.
Als Goodie obendrauf klopfen wir uns entspannt auf die Schulter. Denn wir haben es auch unseren Nachkommen leichter gemacht. Nicht nur ich kenne das Gegenteil.
Das Leben eines anderen aufräumen – Meine Erfahrungen
Ich stand leider schon öfter als Nachkomme vor einem schier unüberwindlichen Berg angesammelter Dinge. Haushalt auflösen, Nachlass ordnen – per se belastend. In jedem Leben sammelt sich eine Menge an, selbst ohne Jäger und Sammler Gen. Wenn man einen Haushalt auflöst, wo wirklich gehortet wurde – das ist schon eine harte Sache.
Was nichts kostet, ist nichts wert
Als meine Oma starb, ging es noch. Sie hatte einen Hang zu teuren Dingen – Wahlspruch: Was nichts kostet, ist nichts wert. Aus dem Nachlass meiner Oma hat vieles überlebt. Unter anderem lebt tatsächlich ein wunderfeines Geschirr von ihr bei mir.
Viel hilft viel! Wirklich?
Als meine Mutter diese Welt verließ, oblag es mir, ihre Dinge durchzusehen. Meine Mutter hatte einen Hang zu Blendwerk und Plunder. Motto: viel hilft viel. Wertvolles war nicht darunter. Ich dachte damals, das Schlimmste läge hinter mir. Weit gefehlt. Mein Vater verkleinerte sich, die Wohnung bot aber ungeahnte Mengen an Stauraum. Und er nutzte ihn. Mein Vater hatte einen ausgeprägten Schnäppchenjäger UND Sammler Trieb.
Das Dosensuppen-Erbe
Was wir in dieser Wohnung gefunden haben! Wir nannten es unser Dosensuppen-Erbe, aber Unmengen Konserven waren nur die Spitze des Eisbergs. Jede Menge Zeug, das meiste neu und unbenutzt. Das Dosensuppen-Erbe ging zum Erntedankfest an die Gemeinde, anderes wurde an Verwandte und Freunde verteilt.
3 Schubladen voller Bierdeckel fanden tatsächlich einen Liebhaber, sowie die meisten CDs und Bücher. Mein Bruder hat noch Schulkinder und erbarmte sich dem Klarsichthüllen-Erbe. Der Gatte hat neulich – 4 Jahre nach dem Tod meines Vaters – den letzten 5erPack Socken aus dem Socken-Erbe angebrochen.
Unmengen Papier. Hunderte alter Briefumschläge, aus denen er seine Notizzettel bastelte. Fotos, Bilder, Briefe, Zeitungsausschnitte aus 86 Jahren Leben. Ich habe mir die Mühe gemacht und es durchgesehen. Nur wenig davon behielt ich.
Mit Humor nehmen?
Nicht alles konnten wir unterbringen. Verkaufen ist ganz schwierig, verschenken nicht minder. Hätten wir nicht irgendwann kurzen Prozess gemacht – wir wäre heute noch zugange.
Eine ganze Menge ging zum Recyclinghof. Die kannten uns schon mit Vornamen. O-Ton meines Bruders: „jetzt weiß ich, wie man in der Corona Zeit Freundschaften schließt“ Wir versuchten, es mit Humor zu nehmen. Es war anstrengend, es hat uns die Wochenenden eines halben Jahres gekostet – und es war emotional außerordentlich belastend.
Es war kein böser Vorsatz meines Vaters. Er konnte sich nie überwinden, etwas wegzuschmeißen. Irgendwann ging es auch körperlich nicht mehr. Ihm war klar, was er uns zumutete und er fühlte sich zum Schluß ungut damit. Die Entscheidung, was mit seinen Sachen passiert, blieb komplett an uns hängen. Schlechtes Gewissen inclusive.
Welche Erfahrungen haben andere mit swedish death cleaning gemacht?
Ich kenne sonst niemanden persönlich, der unter death cleaning Gesichtspunkten entrümpelt hat. Auf Youtube findet man einige, die davon berichten. Alle sagen, es sei eine emotional belastende Erfahrung gewesen. Die aber in einer tiefen Erleichterung mündete. Das kann ich so bestätigen.
Meine Entscheidung ist nach dem Antritt des Dosensuppen-Erbes gefallen: Das tue ich weder mir noch meinen Kindern an. Nicht in diesem Maße. Ich finde die Idee des death cluttering ganz bestechend und logisch.
Der Fluch der ollen Schlüpper
Was bitte hat mein Vater gedacht, als er uns 3 Schubladen voller Bierdeckel hinterließ? Dass die Enkel sagen: „Boah, hatten wir einen coolen Opa“ Und was bloß hat meine Mutter gedacht, als sie alle frotten Klamotten einfach in eine Tüte gestopft und hinten in den Schrank gepfeffert hat? Hat sie gedacht
„Ach, aus den ollen Schlüppern kann die Britta noch Putzlappen machen und vielleicht kommt ja ’ne Pandemie und Gummibänder werden knapp, dann kann sie da rausschneiden?“
Ich glaube eher nicht. Eins sag ich Euch: Wenn meine Kinder meine Schubladen öffnen, werden darin keine ausgeleierten BHs und Schlüppis liegen.
Wie motiviere ich mich zum death cleaning ?
Mir reicht der Gedanke an das Erlebte und mich treibt die Frage:
Wie will ich in Erinnerung bleiben?
Ich gebe zu: Meine Erinnerungen an meinen Vater sind überschattet worden. Der Schatten hebt sich extremst langsam. Ich will das nicht. Nicht nur aus altruistischen Gedanken. Der ganze Krempel soll nicht das sein, woran meine Kinder sich erinnern. Ich möchte selbst entscheiden, welche Dinge mich überleben.
Selbstmotivation ist keine Raketenwissenschaft
Auch wenn man seinen Hauptgrund gefunden hat, bleibt die Frage: Wie motiviere ich mich? Hier findet Ihr alltagstaugliche Tipps zur Selbstmotivation, die sich prima auch beim entrümpeln anwenden lassen.
Ich persönlich bin anfangs gut mit der Timer-Methode klargekommen. Jeden Tag eine Viertelstunde, jeden Tag etwas wegschmeißen. Das erleichterte „Hat doch gar nicht weh getan“ und „endlich wieder Platz im Schrank, da passt sogar der Air-Fryer rein. Steht der nicht mehr dumm rum“ – das motiviert auch über längere Strecken zum weitermachen.
Wie fange ich an mit swedish death cleaning?
Unnötigen Ballast abwerfen – das hört sich verlockend an. Mit welchen Dingen fängt man am besten an? Völlig wumpe.
Hauptsache, man fängt irgendwo an.
Die einen fangen am liebsten mit den Dingen an, die am meisten nerven. Die anderen mit Dingen, die ihnen nichts bedeuten. Ich habe mit meinem Kleiderschrank angefangen. Für mich logisch, weil sich die Anforderungen an meine Garderobe geändert haben.
Dann ging es an den Hausrat. Alles was wir nicht benutzen – tschööö mit Ö. Es bleibt dennoch genug übrig. Die Kinder brauchen ja auch nicht alles doppelt. Der Keller ist entrümpelt, das meiste da ist von den Jungs selbst. Aber das ist nicht mein Bier – selbstverschuldetes Elend, wenn sie davor stehen.
Eine Sammlung, die nicht kuratiert ist – ist keine Sammlung
Meine epische Büchersammlung habe ich durchgesehen, einen Teil weggegeben, den Rest geordnet. Frei nach Götz Alsmann: Eine Sammlung, die nicht kuratiert ist, ist keine Sammlung. Meine ist jetzt kuratiert. Meine Jungs lesen beide gerne. Dadurch, dass die Bücher nachvollziehbar geordnet sind, können sie schnell entscheiden, was sie behalten wollen.
Kann ich auch digital aufräumen?
Stichwort digitaler Nachlass. Der Gatte und ich haben uns gegenseitig handlungsfähig gemacht. Auch mit dem Thema Fotos sind wir weiter. Der größte Teil ist digitalisiert und extern gesichert.
Wie finde ich die richtige Balance zwischen loshalten und behalten?
Das ist leichter als man denkt. Sobald ich mit entrümpeln angefangen habe, stellt sich ein Gefühl dafür ein. Die Frage: „Welche Gegenstände soll ich behalten?“ beantwortet sich prima mit der obigen Checklist. Die Frage „Wie gehe ich mit sentimentalen Erinnerungsstücken um?“ beantwortet sich von alleine. Werdet Ihr sehen.
Es ist vollkommen in Ordnung, manche Entrümpelungs-Entscheidungen emotional zu treffen. Sentimentale Erinnerungsstücke, die mich glücklich machen, habe ich behalten. So viele sind es nicht. Wenn sie nach mir den Weg allen Irdischen gehen – so what.
Mein Fazit zur Methode swedish death cleaning
Nach meinen eigenen Erfahrungen ziehe ich das Fazit: Es ist eine ganz eigene Art von Übergriffigkeit, Nachkommen seinen Krempel zu überlassen. Ich werde nicht den Kopf in den Sand stecken und sagen, sollen sie doch gucken, wie sie damit klarkommen.
Zu meinen Lebzeiten ist entrümpeln ein Akt der Selbstfürsorge, danach Fürsorge gegenüber meinen Nachkommen auch über den Tod hinaus. Mir gefällt dieser Gedanke sehr.
- Zu den Dingen des Lebens gehören immaterielle und materielle Dinge. Auch anderes sollte geklärt sein, Vollmachten, Verfügungen, Finanzen. Ich werde dazu nichts schreiben, weil ich dazu nicht berechtigt bin. Aber ich gebe Euch den Rat: Informiert Euch, lasst Euch helfen, lasst Euch beraten. ↩︎
Hey,
ach ja… ich sortiere schon, so gut es geht, aus. Habe einfach noch zu viele Erinnerungen im Keller. Zumindest klappt es in der Küche ganz gut und meine Dekosachen konnte ich ebenfalls reduzieren.
Liebe Grüße!
Na siehst Du, ein Anfang ist gemacht. Und bei Deiner Vorliebe für alles Nordische wirst Du sicher noch weiter machen. Die haben doch auch immer so schöne Dinge, die sich zum Ordnen so prima eignen.
Liebe Grüße
Britta
Einer der wichtigsten Punkte für mich ist: Sprecht mit Euren Nachfolgenden, Euren Kindern. Auch wenn über den Tod lieber geschwiegen wird.
Regelt, was Ihr selbst regeln könnt und zeigt Euren Kindern wo alles ist, tauscht Euch aus, lasst sie nicht im Ungewissen hängen.
Der Tod verliert ein bisschen seinen Schrecken wenn man weiß was zu tun ist ( der Berg ist auch ohne Haushaltsauflösung hoch genug ), wenn man nicht erst noch ewig irgendwelche Unterlagen suchen, im letzten Moment noch Vollmachten beantragen muss.
Übernehmt selbst Verantwortung für Euch und schiebt nicht Eure Berge so lange vor Euch her bis Eure Kinder sie für Euch abtragen müssen.
Danke für diesen wichtigen Text, liebe Britta!
Danke Dir, liebe Katja für Deinen wichtigen Kommentar und Deine Erfahrungen.
Ich empfinde das auch so und wir haben das auch so bereits alles organisiert. Man hat dann wirklich auch einige Gedanken aus dem Kopf, die ungut sind. Das war zum Glück bei meinem Vater auch so. Er konnte zwar nichts wegräumen, aber in anderen Bereichen hatte er vorgesorgt. Ich hatte alle Vollmachten und Verfügungen, die ich brauchte und auch über alles Kenntnis. Ich wusste auch sehr genau, was seine Wünsche waren bezgl. Beisetzung etc. Da war ich auch tatsächlich froh, dass mir in dem Bereich noch mehr Chaos erspart geblieben ist.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
danke für deinen motivierend-erhellenden Artikel. Ich kannte den Begriff noch nicht, und ja: die Methode hat was!
Meine Eltern waren glücklicherweise früh genug dran, als sich ihre Wohnung änderte und verkleinerte. Da teilten wir alle zusammensitzend eine Menge auf und entschieden, was weg kommt.
Bei mir selbst wird mein nächster Umzug, der ganz sicher irgendwann kommt, dafür sorgen, dass ich wieder einmal jede Sache in die Hand nehme und mich frage: Will ich das wieder auspacken?
Diese Technik hat mir schon wirklich oft geholfen, mich zu trennen von Gedöns & Co.
Liebe Grüße
Gabi
PS: Aber mein Kleiderschrank-Bereich müsste dann doch mal dringend gesichtet werden, lach …
Liebe Gabi,
ein Umzug ist auch ein guter Anlass dafür und Deine Frage, ob Du das wieder auspacken willst, absolut zielführend. Nach unserem Umzug 2003 haben wir das noch nicht gemacht, in den darauffolgenden Jahren hab ich aber oft gedacht, wir hätten den Umzug besser nutzen können.
Mein Kleiderschrank könnte auch schon wieder eine Inventur gebrauchen. Gar nicht mal, weil ich soviel Neues gekauft hätte. Eher weil doch so einiges mittlerweile derart abgetragen ist, dass es nur noch zum Putzen taugt. Und sooooo viel Putzklamotten braucht man ja letztendlich doch nicht….. Ich glaub, das mach ich demnächst mal wieder. Dann fällt es mir auch leichter, mir wieder mal etwas Neues zu gönnen.
Liebe Grüße
Britta
Das ist auf jeden Fall ein guter Ansatz. Manche Menschen können sich ja ganz schlecht von Dingen trennen. Bei uns wird zumindest zwischendurch aufgeräumt und entrümpelt. Aber da ist noch viel Luft nach oben.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Bine,
Luft nach oben ist eigentlich immer. Ich könnte auch noch weitermachen und machen wir auch. Aber das Gros ist geschafft, das beruhigt erstmal.
Und Neuanschaffungen werden reiflich überlegt. Gerade im Deko-Bereich.
Liebe Grüße
Britta
So lebe ich schon lange. Ein Punkt ist dabei für mich auch, dass ich nichts im Haus habe, was mir oder den Findern peinlich wäre. Dazu gehört, dass ich meine Tagebücher und alte Liebesbriefe entsorgt habe. Ein Nachbar heißt bei uns „der mit der frivolen Tante“. Er hat deren Haus geerbt und der Onkel war Künstler und Fotograf. Bei der Auflösung des Haushalts kamen viele Aktbilder und Fotos zu Tage, die ihn immer noch ab und an im Traum verfolgen. Seine Frau amüsiert sich darüber, wir auch. Die Tante vielleicht eher nicht, wenn ihr das klar gewesen wäre.
Dass das Bild, dass Du von Deinem Vater hast, von der Haushaltsauflösung überschattet wurde, kann ich verstehen. Das ist schade. Wie gut, dass Deinen Kindern das erspart bleibt, zumindest ohne Demenz im Spiel. Das kann ja auch nochmal viel anrichten …
Oh je – die frivole Tante! Das ist echt einerseits eine lustige Geschichte. Andererseits illustriert sie sehr gut, was ich meinte. Solche schrägen Funde sind mir zum Glück erspart geblieben. Aber bei den Fotos meines Vaters waren z.b. auch etliche aus Jugendtagen. Er hatte einen lebenslangen Freund, der einige Monate vor ihm gegangen ist. Von diesem Freund gab es viele Fotos auf gemeinsamen Reisen. Keine peinlichen. Alle eigentlich ganz schön und Zeitzeugenmässig. Der hätte sich vielleicht zu Lebzeiten gefreut, die nochmal zu sehen. Stattdessen hab ich sie mir dann beguckt, nachdem ich sie aus den tiefsten Tiefen befreit hatte.
Alte Briefe und Tagebücher hab ich auch entsorgt. War zwar auch nichts wirklich peinliches dabei, aber auch Briefe, wo andere mir ihr Herz ausgeschüttet haben. Das geht ja dann keinen was an, fand ich.