Liebe im dritten Lebensabschnitt

Veröffentlicht am 21 Kommentare zu Liebe im dritten Lebensabschnitt
Liebe im dritten Lebensabschnitt - gemeinsam durch die Untiefen des Lebens

Ist man irgendwann zu alt für die Liebe? Ein entschiedenes Nein! Da sind wir uns einig oder? Liebe im dritten Lebensabschnitt entfaltet ihre ganz eigene Magie – nicht nur in unseren wilden Jahren ist Liebe und Partnerschaft eine ganz besondere Macht.

Liebe im dritten Lebensabschnitt ist anders erfüllend

Natürlich – Liebe in unseren späteren Jahren unterscheidet sich von der Liebe und Leidenschaft, die wir als twentysomethings erlebten (und oft genug auch durchlitten) Aber – Liebe ist nie eine feste Form. Liebe ist immer Wandel und mit jedem neuen Lebensabschnitt definieren sich auch Beziehungen und Partnerschaft neu.

Jeder Lebensabschnitt bringt besondere Herausforderungen mit sich, an die wir immer wieder auch an unsere Beziehung anpassen müssen. Wenn wir älter werden, erleben wir Liebe und Zuneigung anders. Mit Glück ist die Liebe im dritten Lebensabschnitt vielleicht anders, aber auf diese andere Art ebenso tief und erfüllend wie in unserer Jugend.

Wie ich jetzt auf das Thema Liebe und Ehe komme?

Der erste Hochzeitstag nach dem 60sten Geburtstag

Diese Woche hatten wir Hochzeitstag. Den zwanzigsten. Nach all den Nullen des letzten Jahres haben wir tatsächlich erst kurz vorher gemerkt, dass auch dieses Jahr eine Null-Nummer bereit hält.

Ja, richtig bemerkt. Wir haben spät geheiratet. Für erst den zwanzigsten Hochzeitstag sind wir sogar recht alt. Heißt auch, wir sind nicht mehr ganz jung, die ganz bemerkenswerten Hochzeitstag-Jubiläen werden wir bis auf die Silberhochzeit wohl eher nicht erleben. Hätten wir eigentlich auch den 20sten größer feiern können. Aber nun.

Wichtiger ist doch, dass wir auch diesen Hochzeitstag so begingen wie immer – mit Liebe. Auch noch mit 60. Oder gerade mit 60.

Uns beiden ist eh unser Jahrestag wichtiger und da kriegen wir auch ein paar Jährchen mehr zusammen. Die silberne Ehrennadel für 25jähriges Zusammensein dürfen wir uns schon nächstes Jahr anheften. Ihr merkt:

Unsere Liebesgeschichte nahm den ein oder anderen Umweg. Wie es manchmal so ist. Das ist aber heute nicht mein Thema. Ich will auf etwas anderes hinaus: Ich bin jetzt

60 Jahre alt – und in einer glücklichen Ehe

Das ist nicht selbstverständlich. Mir durchaus bewusst. Im Beitrag 60 Jahre alt – und stolz darauf gab es auch bereits einen Abschnitt 60 Jahre mit Liebe. Auch in unserem Alter ist Liebe und Partnerschaft durchaus noch von Bedeutung. Besser gesagt: gerade jetzt von Bedeutung. Wir überlegen uns, wie wir mit viel Lebensqualität älter werden können.

Diese Überlegungen führen uns an allen Aspekten des Lebens vorbei. Angefangen bei der Gesundheit über die Wohnsituation über Träume hin zu unserer Partnerschaft. Wie heißt es so schön: Die Einschläge kommen näher. Ist so. Wir sehen die Endlichkeit unseres Lebens, wir wollen die Zeit, die uns noch bleibt, bedeutungsvoll ausfüllen und genießen. Viele Menschen sind glücklich mit ihrem Lebenspartner, viele hinterfragen aber auch gerade jetzt ihre Beziehung.

Auch wenn nicht so oft darüber gesprochen wird: Liebe im Alter ist ein wichtiges Thema. Leider nicht für alle ein glückliches Thema.

Die Zahl der silver splitter steigt. Plötzlich allein – Trennung im Alter ist gar nicht selten. Was natürlich auf der anderen Seite auch ein Indiz dafür ist, dass die Menschen heute mutiger älter werden. Viele wollen die Freiheit im Alter nutzen. Und wenn es in einer lieblosen Ehe nicht zusammen geht, stellen viele die Selbstliebe über ein Ausharren in einer Partnerschaft, die diesen Namen nicht mehr verdient. .

Völlig legitim, völlig d’accord. Ich bin die letzte, die einer unglücklichen Ehe den Steigbügel halten würde. Dafür ist das Leben wahrhaftig zu kurz.

Dennoch wäre ich persönlich wahrlich not amused. Mein Wunsch ist es, mit meinem Mann meinen Lebensweg bis zum Ende zu gehen und ich bin dankbar für die stete Zweisamkeit in meinem Leben.

älteres Ehepaar mit Hund
oder sollte ich besser sagen: für die Dreisamkeit…..

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich noch einmal von vorne anfangen würde. Kennt Ihr die Sequenz im Film Harry und Sally, in der Carrie Fischer aus tiefstem Herzen stoßseufzt: „Sag mir, dass ich da (gemeint ist die Dating-Szene) nie wieder raus muss!“ Ich sage es ehrlich: I feel her. Dennoch: In meinem Umfeld gibt es einige späte Lebensgeschichten, die Mut machen für eine neue Beziehung im späteren Leben.

Wie verändert sich die Liebe und Partnerschaft im Laufe des Lebens?

In den Kommentaren zu oben erwähntem Artikel gab es einige Resonanz zum Abschnitt über die Liebe in unseren goldenen Jahren. Auch wenn wir nicht mehr so leidenschaftlich unterwegs sind wie früher – kalt lässt die Liebe bzw. der Wunsch nach Liebe keinen von uns. Wer in einer guten Partnerschaft lebt, weiß diese zu schätzen und will sie bewahren. Wer alleine lebt, ist damit auf eine Art fein. Vermisst die Liebe aber dennoch und würde sich dieser nicht verschließen.

Ich bin dankbar für die mehr als zwanzig Jahre, die wir bereits gemeinsam den nur allzu oft starken Stürmen in unserem Leben trotzen. Wir waren sehr oft – für unseren Geschmack – zu oft in unruhigen Gewässern unterwegs. Was nicht an uns und unserer Liebe lag, sondern an dem, was das Leben bereit hielt.

Älteres Ehepaar gemeinsam unterwegs auf einem Boot
gemeinsam durch die Untiefen des Lebens

Es ist uns gelungen, unser Schiff oben zu halten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil unsere Ehe, unsere Liebe immer unser sicherer Hafen war. Was auch passierte – wir waren sicher, dass wir es gemeinsam hinkriegen würden. Und dankbar dafür, dass immer einer da war, der den anderen stützte und mit ihm durch die Untiefen des Lebens navigierte.

Veränderungen im Alltag und wie man sie gemeinsam meistert

Wir haben viel zusammen durch. Alles das hat uns zusammengeschweißt und gestärkt. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Hätte auch anders kommen können. Manche Partnerschaften zerbrechen an den Wellen des Lebens. Wir waren – egal bei was – immer zusammen an Bord.

Aber auch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der andere Teil besteht darin, dass wir bei aller Sicherheit uns und den anderen nie für selbstverständlich genommen haben. Wir haben immer was für unser „uns“ getan. Wir waren nie nur Eltern, wir waren immer auch ein Paar und wollten es auch sein. Das haben wir nie vergessen. Wir haben uns immer Zeit für uns genommen, egal wie eng wir diese Zeit abknapsen mussten.

Wenn wir älter werden, verändert sich auch unser Alltag. Wir beenden so langsam unsere Karrieren und oder gehen einer anderen Berufung nach. Unser Leben wird weniger hektisch, wir lösen uns langsam aus eingefahrenen Alltags-Rhythmen. Wir lassen unsere Kinder ziehen und finden uns in ungewohnter Freiheit wieder. Das bedeutet auch für unsere Partnerschaft eine einschneidende Veränderung mit dem dritten Lebensabschnitt.

Plötzlich „nur noch“ Ehepaar?

Plötzlich und unerwartet findet man sich wieder – als Ehepaar. Da denkt man, alles hat sich doch ganz kommod eingespielt über die letzten Jahre.

Oder nicht?

Der einst leidenschaftlich, heißgeliebte Gatte heißt nicht mehr Michael, Thomas, Peter sondern Vati und man selbst fällt in die Kategorie „lass das mal die Mutti machen“

Die Kinder sind aus dem Haus, nabeln sich mit aller Macht und allem Recht ab – und man sitzt da mit Michael, Thomas, Peter, der jetzt Vati heißt. Wie wiederbeleben, die Leidenschaft, die heiße Liebe? Was tun mit der Beziehung im Alter? Was jetzt anfangen mit dem Rest des gemeinsamen Lebens? Hat man sich noch was zu sagen? Hat man noch gemeinsame Träume?

Oder fällt man in ein tiefes Loch?

Ich beobachte es oft: Viele müssen ihre Ehe, ihre Partnerschaft neu lernen. Manche auch ihren Partner neu kennenlernen. Man war so lange nur Familie, so lange lag der Fokus auf den Kindern. Auch bei uns kamen die Kinder an allererster Stelle. Das ist ganz natürlich und für mein Empfinden auch genau richtig so. Auch wir vermissen die Kinder, auch wir wissen, was ein empty nest Syndrom ist.

Unter der Voraussetzung, dass die Kinder auf guten eigenen Wegen sind, kann es sich aber auch fein anfühlen, die Deutungshoheit über das eigene Leben wieder erlangt zu haben. Wir genießen jedes Zusammensein mit den Kindern. Wir freuen uns über jede Nachricht, wir wollen auch wissen, wie es ihnen geht, was sie treiben. Gerne täglich. Aber unsere Pläne – die schmieden wir jetzt wieder für uns.

Wie bleibt Liebe und Partnerschaft auch im Alter lebendig?

Wir haben unsere Zweisamkeit nicht verlernt. Dafür sind wir heute dankbar. Etwas lebendig halten ist immer einfacher als etwas wieder zu beleben. Dennoch sind die Ehe und der Partner nichts, was man für selbstverständlich nehmen sollte.

Es gibt sicher kein Patentrezept dafür, wie man Liebe lebendig hält. Aber alleine sich darüber Gedanken zu machen, ist ein guter Anfang, finde ich. So wie jeder für sich selbst rausfinden muss, was seine Träume sind, wo er im Leben hin will, was er sich noch vom Leben wünscht – so muss das auch jedes Paar für sich selbst rausfinden.

Jetzt haben wir wieder mehr Zeit für uns. Nehmen wir das als Geschenk. Interesse für den anderen, gegenseitige Achtsamkeit und Rücksichtnahme für die Bedürfnisse und Wünsche – das sind Werte, die in der Lebensphase des Älterwerdens auch und gerade jetzt besonders wichtig sind.

In dieser Zeit eröffnen sich Chancen für eine andere, oft reifere Art der Verbindung, die nicht nur von Romantik, sondern auch von Freundschaft, Vertrauen und gemeinsamer Lebenserfahrung samt aller Lebenswahrheiten getragen wird.

Unsere Sicht auf unser Leben ändert sich, wir verstehen die Endlichkeit unseres Lebens. Das kann Angst machen. Dazu kommt: Wir verändern uns auch körperlich, erste Alterswehwehchen zeigen sich. Nicht alle nehmen das leicht, zusammen lässt es sich aber mit mehr Humor nehmen.

Kleine Gesten sind dabei oft wichtiger als große. Sich in den Arm nehmen, kuscheln, Körperlichkeit spüren. Im dritten Lebensabschnitt sticht innige Vertrautheit die wilde Leidenschaft. Wobei das eine das andere nicht ausschließt. Liebe in all ihren Ausdrucksformen gehört zum entspannt älter werden dazu.

Aber – gerade auch in unseren goldenen Jahren ist Liebe auch ein Thema, welches aus Mut gemacht wird, wie wir alle von Nena gelernt haben. Deswegen ist Liebe auch ein wichtiger Punkt in meinem Beitrag zum mutig älter werden.

Zweisamkeit im Alter genießen: Urlaubsreisen, gemeinsame Hobbys, neue Ziele

Wir achten darauf, dem anderen seinen Freiraum zu lassen. Aber genauso wichtig ist es uns, etwas zu haben, was wir gemeinsam machen. Wovon wir gemeinsam träumen, auf das wir gemeinsam hinarbeiten. Gemeinsame Erlebnisse im Alter, neue Erfahrungen und Abenteuer sind das Lebenselixier jeder Partnerschaft.

Klar, ich habe gut reden. Wir hatten einen großen Traum und haben ihn bereits verwirklicht. Aber gerade unser Traum eignet sich prima als Symbol für das, was Ehe und Partnerschaft ein Leben lang ausmacht:

In der Ehe ist es so wie beim Bootfahren. Die Balance muss stimmen. Auf dem Boot ist der Blick auf die Wasserwaage stets präsent. Gut, wenn man das in einer Ehe auch im Blick hat. Jeder für sich muss sich in einer Partnerschaft gesehen fühlen, jeder muss sich gleich gewichtet fühlen.

Beim Leben und Reisen auf dem Wasser ist es besonders wichtig, dass man sich jederzeit aufeinander verlassen kann. Dass man klar hat, wer in welcher Situation das Ruder in der Hand hält, damit man gemeinsam durch die Untiefen des Lebens kommt und in einem sicheren Hafen anlegen kann. Das können wir als Team richtig gut. Nicht nur auf dem Boot, das lässt sich auch bestens auf unseren Alltag übertragen.

Ich kann das wirklich nur empfehlen. Träumt einen gemeinsamen Traum, begebt Euch gemeinsam auf neue Wege, erkundet Unbekanntes. Erzählt Euch, was Ihr immer schon mal machen wolltet, inspiriert Euch gegenseitig. Vielleicht findet Ihr ein Projekt, vielleicht mögt auch Ihr einem im Stich gelassenen Flusenbären sein Für immer Zuhause geben. Was auch immer – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Umsetzung vielleicht schon eher.

Überlegt Euch, was davon sich verwirklichen lässt, was Ihr zusammen tun könnt und wollt. Ruhig aber auch, was jeder von Euch für sich alleine tun kann. Dann habt Ihr auch jede Menge, was Ihr Euch erzählen und worüber Ihr reden könnt.

Date Night Hochzeitstag Liebe im dritten Lebensabschnitt
zum Beispiel bei einer Date-Night. Zum Hochzeitstag oder einfach so. Belebt die Liebe in jedem Alter

Liebe und Partnerschaft in späteren Jahren – mein Fazit

Wenn wir es richtig anstellen und wertschätzen, dann kann die Partnerschaft mit 60 und älter die zweite Jugend der Liebe sein. Mein Mann ist nicht nur meine Liebe, er ist auch mein Anker, mein bester Freund und mein bester Teampartner, um durch bekannte und unbekannte Gewässer zu segeln.

Wir sind nie zu alt für die Liebe, aber Liebe hält uns jung.

Und – gerade in diesen Zeiten: Liebe ist auch Frieden. Innerer Frieden, Seelenfrieden. Ohne das kommen wir nicht durch diese Zeit.

Von Britta Langhoff

Bloggerin, Autorin, Ehefrau, Mutter, Hundemama und Bootsfrau. 60 Jahre alt und stolz darauf. Ich schreibe für Menschen, die mutig und entspannt älter werden. Es ist nie zu spät, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Jetzt haben wir die Freiheit für neue Abenteuer und ganz viel Lebensfreude. Wenn nicht jetzt - dann vielleicht nie

21 Kommentare

  1. Liebe Britta,
    danke für deinen New-York-Kommentar! Wir haben für die kurze Zeit und das miese Wetter wirklich viel gesehen, aber bis auf ein paar Schritte über die Brookyn Bridge sind wir aus Manhattan nicht rausgekommen – und selbst da waren wir nur im „unteren Teil der Landkarte“. New York ist einfach so riesig, dass man wahrscheinlich wochenlang brauchen würde, um alle Stadtteile halbwegs gebührend besucht zu haben. Aber es war ein tolles und interessantes Erlebnis – ganz besonders, weil wir an einem der Tage von Gratziella herumgeführt wurden, die wir ja kurz davor erst in Neuseeland kennengelernt hatten.
    So, jetzt aber zu deinem ebenfalls tollen und interessanten Artikel: Ich sehe da ein paar Gemeinsamkeiten. Edi und ich haben nämlich auch erst spät geheiratet. Wir sind auch erst relativ spät ein Paar geworden (1995, und somit haben wir heuer auch ein „rundes“ Jubiläum), da waren wir beide zwischen 30 und 40 und ich hatte eine 2jährige Tochter. Edi war zuvor verheiratet gewesen, und ich wollte keinen „Schein“ für unsere Beziehung. Wir waren schon 11 Jahre zusammen und hatten schon ein Haus miteinander gekauft, als uns ein Vorfall mit einem herunterfallenden Wandschrank zum Nachdenken brachte, wie schnell etwas passieren kann. Wir kamen zu dem Schluss, dass es im Ernstfall besser ist, verheiratet zu sein. Uns beiden ist aber auch unser Jahrestag wichtiger als der Hochzeitstag. Und wir sind ein tolles Team, auch wenn wir beide starke Persönlichkeiten mit teilweise unterschiedlichen Ansichten sind (oder gerade deswegen). Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten wie unseren Humor, unsere Einstellung zum Leben, zum Reisen, zum Umgang mit Besitz etc. Zu deiner Überschrift „Wie bleibt Liebe und Partnerschaft auch im Alter lebendig?“ kann ich folgendes beisteuern: Wir haben schon vor einigen Jahren einen monatlichen sogenannten ZZ-Tag eingeführt. Diesen Tag tragen wir uns in den Kalender ein, er wird wie ein Termin behandelt, der nur im Notfall verschoben werden kann, und die Abkürzung bedeutet „Zeit für Zweisamkeit“. An diesem Tag bleiben unsere Computer abgedreht; wir nehmen uns ausschließlich Zeit füreinander und machen nur, was uns beiden gefällt, egal ob draußen in der Natur oder daheim. Jetzt, wo wir beide nicht mehr arbeiten müssen, ist es zwar nicht mehr so wichtig wie früher, dass wir an den umkämpften Wochenenden auch mal nur Zeit für einander haben, aber unsere ZZ-Tage tun uns gut und werden z.B. mit gutem Essen und feinem Wein zelebriert, also sind wir dieser schönen Tradition einfach treu geblieben.
    Deine zusammenfassenden Worte am Schluss sagen genau das, was auch wir über unsere Beziehung sagen. Und da auch bei uns „die Einschläge näher gekommen sind“ (in den letzten 2 oder 3 Jahren sind drei Männer und eine Frau aus unserem Freundes-/Bekanntenkreis gestorben, die in unserem Alter waren) wissen wir es noch ein Stück MEHR zu schätzen, dass wir einander haben. Hoffentlich noch lange!
    Alles Liebe, Traude

    1. Hallo Traude, das finde ich auch sehr schön mit dem ZZ-Tag. Das ist auch eine gute Anregung. Es heißt ja immer, dass man für den anderen interessant bleiben müsse. Aber das fand ich auch schon immer den falschen Ansatz. Ich finde es besser, zu sagen: Man sollte nicht verlernen, sich für den anderen zu interessieren. Und das ist ja genau das, was Ihr tut.
      Ich wünsche Euch auch, dass Ihr noch ganz viele lange Jahre miteinander habt und alle Abenteuer teilt.
      Liebe Grüße
      Britta

  2. So schön reflektiert und geschrieben. Danke, dass Du uns an Deinen Gedanken und Eurer Geschichte teilhaben lässt.
    Mich hat’s gefreut zu lesen, dass Ihr trotz allem diesen Tag noch für Euch feiern und ein bisschen genießen konntet.

    Der Mann und ich sind zwar erst 52, aber wohl auch schon das was man als altes Ehepaar bezeichnen kann.
    Wir kamen mit 16/17 zusammen, sind zusammen erwachsen geworden und das Leben hat uns so manches graue Haar beschert. „Immer im Wandel“ wie Du so treffend schreibst. So wie wir einzeln als Mensch auch.
    Letztes Jahr haben wir Silberhochzeit gefeiert – 25 Jahre verheiratet, 35 Jahre „wir“.
    Ein bisschen ungläubig, aber sehr dankbar blicken wir auf diese Zeit zurück.
    Aber als Arbeit haben wir unsere Ehe nie empfunden.
    Mit dem richtigen Menschen fühlt es sich leicht an, auch wenn’s schwer ist.
    Es gibt immer Höhen und Tiefen und Zeiten in denen der andere fremd und weit weg erscheint. Aber wir haben es immer wieder geschafft uns zusammenzuraufen, uns nicht aufzugeben.
    Im Freundes- und Bekanntenkreis sind bereits früh etliche Partnerschaften zerbrochen, manche sogar schon durch den Tod des einen.
    Das waren Momente, die uns immer wieder besonders vor Augen geführt haben wie sinnlos doch mancher Streit ist, wie kostbar die gemeinsame Zeit und wie dankbar wir sein können für das, was wir mit uns haben.

    Keine Ahnung was die Zukunft bringt ( zum Glück ). Natürlich sprechen wir auch darüber.
    Gemeinsame Pläne, Träume, Flausen und Kopf… in unserer Zukunft ist immer ein wir.
    Hin und wieder liest man in der Zeitung in den Todesanzeigen von alten Pärchen, die kurz hintereinander sterben. Das wäre das schönste für uns. Gemeinsam alt werden und gemeinsam gehen. Wie wir fast alles gemeinsam gemacht und durchgestanden haben. Falls ich aber vor ihm gehen muss würde ich ihm wünschen, dass er noch mal jemanden findet mit dem er auch glücklich sein kann. Ob ich mich noch mal so auf jemanden einlassen kann und will weiss ich nicht. Möchte ich mir auch keine Gedanken drum machen.
    Wir gehen das hoffnungsvoll an und machen das beste draus – wie bisher auch immer.

    Ich wünsch Euch noch viele, viele wunderbare gemeinsame besondere Tage.
    Hochzeitstage sind da nicht die wichtigen, sondern die vielen kleinen, die in keinem Kalender stehen, die in der Summe glücklich machen.
    Passt auf Euch auf

    1. Hallo liebe Katja ,
      danke schön ! Das Kompliment kann ich Dir nur zurückgeben, so schön geschrieben Dein Kommentar. Auch bei Dir merkt man immer, wie gut Ihr miteinander und füreinander seid. Das schimmert auch immer so schön durch Deine Insta-Beiträge. Genauso wichtig aber auch, dass man sich das immer bewusst macht. Es kann so schnell vorbei sein, wir haben das im Freundeskreis leider auch bereits erleben müssen.
      Dein letzter Satz ist wunderschön. Den nehme ich mir für mich mit. Ja, es sind die vielen kleinen Tage, die uns glücklich machen und diese sind es auch, die in der Erinnerung glücklich machen.
      Liebe Grüße zu Euch
      Britta

    1. Herzlichen Glückwunsch liebe Uschi ! Auch wenn es schön sein kann, so einen Tag mit mehreren zu feiern, finde ich es aber auch toll, wenn man nach all den Jahren auch innig zu zweit feiern kann. Ich fand unsere Date Night letzte Woche auch ganz wunderbar. Genau das, was ich gebraucht hab.
      Liebe Grüße !

  3. Eine glückliche Ehe ist bestimmt nicht selbstverständlich. Klar, manchmal passt es einfach nicht mehr. Und dann ist es besser, getrennte Wege zu gehen.

    Für mich ist Liebe eine tiefe innere Vertrautheit und Wertschätzung. Schön, dass ihr schon den 20 Hochzeitstag. geschafft habt. Ich hatte im letzten Jahr den 40. und kenne meinen Mann bereits seit 1980. Eine Jugendliebe sozusagen.
    Das ist eine irre lange Zeit, wenn man bedenkt, dass ich jetzt 63 Jahre alt bin.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Liebe Bine,
      das hast Du so schön formuliert. Tiefe innere Vertrautheit und Wertschätzung – ist auch genau das, was ich sehr genieße und von dem ich so dankbar bin, es zu haben.
      Ich gratuliere Euch von Herzen zu Eurem 40sten im letzten Jahr. Das ist ein sehr großer Meilenstein. Ich bin ehrlich und wünschte mir manchmal, auch ich hätte das so gehabt und nicht so viele Umwege gehen müssen bis zu meiner Ehe. Es ist toll, wenn man sich das ganze Leben begleitet. Immerhin kennen mein Mann und ich uns auch schon seit den 80ern Jahren. Das finde ich heute auch ganz schön, dass wir zumindest voneinander wissen, wie wir in unseren jungen Jahren waren.
      Ich wünsche Dir einen liebevollen Start in die Woche
      Britta

  4. Wieder wunderbar geschrieben, liebe Britta! 😍
    Wir haben nächste Woche Hochzeitstag, werden spontan feiern und nichts planen, da ich letztes Jahr den Tag (Silberhochzeit) ja in der Klinik verbringen musste.
    Ich bin jeden Tag froh und dankbar, an dem wir zusammen sind, aber wie gesagt, langfristig planen tun wir nichts, dazu sind wir zu oft enttäuscht worden.
    GLG, Uli

    1. Ich erinnere mich an Euren gar nicht schönen Silberhochzeitstag. Ich bin froh, dass das Geschichte ist und ich wünsche Euch für dieses Jahr einen richtig schönen Tag, an dem Ihr es Euch gut gehen lasst.
      Ganz liebe Grüße zu Euch
      ( und gib der Holden ein Beso von mir )

  5. Liebe Britta,
    das liest sich doch alles sehr schön bei dir, Glückwunsch!
    Kurioserweise war unser Hochzeitstag (der 28. *schluck*) vergangenen Freitag auch der erste nach meinem 60. Geburtstag.
    Wenn ich all die Jahre Revue passieren lasse, dann sehe ich auch überdeutlich die Durststrecken. Streit, Ärger, Nervereien zwei dominanter Personen untereinander. Manches Mal war ich kurz davor, die Klotten einfach hinzuschmeißen. Habe ich nicht, haben wir nicht gemacht, aber es kostete sehr viel Arbeit. (Dafür waren wir im Krisenmanagement für Angelegenheiten, die von außen auf uns trafen, immer einig…)
    Entspannt hat sich alles mit zunehmendem Alter der Kinder – als beide ausgezogen waren, hatten wir bereits Gelassenheit und einen Weg gefunden, uns wieder nach vollen Kräften wertzuschätzen. Ich sage immer, dass unsere Beziehung vor allem deshalb schon so lange Bestand hat, weil wir so wenig wie möglich gemeinsam machen😂. Das ist natürlich etwas vereinfacht dargestellt. Fakt ist, wir haben drei wichtige Erkenntnisse gehabt:
    – es ist schön, ein verlässliches menschliches Back-Up zu haben, also eine Person, auf die wirklich Verlass ist
    – den jeweils anderen muss man einfach mal so sein lassen wie er ist
    – dazu gehört für uns auch „Raum geben“
    Ich behaupte keck, dass wir glücklich sind, aber manchmal mussten wir das Glück auch ordentlich zwingen und das war gar nicht mal so einfach.

    Mein Wort zum Sonntag, viele liebe Grüße an dich von
    Marie

    1. Liebe Marie,
      28 Jahre auch bei Euch schon. Herzlichen Glückwunsch dazu !
      Ja, Ehe ist auch immer Arbeit. Bei uns ist es auch so, dass wir in Krisenzeiten immer einig waren und sehr gut an einem Strang ziehen. Von innen hatten wir eigentlich sehr selten mal Phasen, wo es schwierig war. Vielleicht auch, weil wir erst später zusammen gekommen sind und jeder für sich schon einiges durch hatte vorher.
      Aber es ist toll, dass Ihr Euer Glück gezwungen habt und Euren Weg gefunden habt. Raum geben wir uns auch, was aber manchmal – z.b. auf dem Boot – gar nicht so einfach ist.
      Liebe Grüße zu Dir und einen guten Wochenstart
      Britta

  6. Ich mag deine Blogeinträge ja immer sehr aber diesen finde ich besonders toll geschrieben! Da steckt (im wahrsten Sinne des Wortes) so viel Liebe drin!
    Wir haben ja das Privileg immer nur Eheleute sein zu dürfen und ich genieße das sehr! Dafür werde ich irgendwann zwar einsam in einem Pflegeheim vor mich hinsiechen aber irgendwas is ja immer…! 😉
    Ich find es in jedem Alter wichtig gemeinsame Interessen und Träume zu haben aber im Alter ist das bestimmt nochmal etwas wichtiger! Hab es schon öfter mitbekommen dass Paare „plötzlich“ nichts mehr miteinander anfangen können wenn das Arbeitsleben vorbei ist…!
    Ich kenne auch Paare die IMMER nur Pärchenurlaub machen weil sie sich zu zweit langweilen- wirklich traurig!
    Meine Oma ist übrigens sehr früh gestorben und mein Opa hat mit 84 (nach über 10 Jahren alleine) tatsächlich nochmal geheiratet und wurde 94 Jahre! Er ist nochmal so richtig aufgeblüht…!

    1. Ja, da steckt viel Liebe drin. Der zwanzigste hat mich da ein bißchen drüber nachdenken lassen. Ich bin wirklich froh, dass mein ganz normales Leben von Liebe getragen wird und stelle es mir furchtbar vor, in einer Beziehung zu stecken, die anders ist. Unsere Ehe und ja auch die Eure sind sturmerprobt und wie gerne wir eng zu zweit zusammen sind, zeigt sich ja auch an Otto und der Aquamarijn.
      Umso schöner, dass wir zwei Paare es aber auch mal ein paar Tage miteinander aushalten, auch wenn Pärchenurlaub sonst nicht so unser Ding ist. Das liegt aber auch daran, dass wir auch als Paare ähnlich ticken. Was ich immer schlechter ab kann, ist dabei zu sein, wenn Paare sich gegenseitig dauernd an die Gurgel gehen oder so unauffällig bekritteln. Das sehe ich leider auch echt oft und finde das so unangenehm.
      Die Story von Deinem Opa ist ja süß. Klasse !

  7. Liebe Britta,
    ich freue mich für dich für deine erfüllte Beziehung und bald schon 20 Ehejahre!
    Du hast also geheiratet, als ich mich von der Ehe verabschieden musste – und im Nachhinein war das goldrichtig (für mich).
    Dennoch hätte ich nie gedacht, dass ich heute nach wie vor alleine lebe, alleine durchs Leben ziehe und inzwischen tatsächlich auch richtig zufrieden damit bin.
    Glücksgefühle kommen vor allem durch andere zwischenmenschliche Begegnungen, vor allem mit meinen Kindern, die ohne meine Ehezeit nicht auf der Welt wären.
    Diese Familienbindungen sind stark, tragen mich durch meine Tage und hoffentlich noch mindestens 20+ Jahre weiter.
    Hab einen glücklichen Start in den Frühling,
    herzlichst Gabi

    1. Liebe Gabi,
      zur Wahrheit bei mir gehört allerdings auch, dass das schon meine zweite Ehe ist. Die Verabschiedung kenne ich also auch. Anders als Du habe ich allerdings immer gedacht, dass ich ab da alleine bleiben würde und das auch so möchte. Vom Zusammenkommen bis zur Heirat verging dann auch recht viel Zeit, ich musste das für mich erstmal klar kriegen.
      Vielleicht ist die Liebe ja auch etwas, was uns passiert, wenn wir gar nicht damit rechnen.
      Ich wünsche Dir auch einen glücklichen Start in den Frühling und wünsche Dir ganz viele 20+Jahre weiter mit und in all diesen Bindungen, die Du Dir aufgebaut hast.
      Liebe Grüße
      Britta

  8. Ein gemeinsames Hobby ist in jedem Lebensabschnitt eine wunderbare Basis, um als Paar zusammen zu wachsen. Das gegenseitige Interesse und den Partner nicht als selbstverständlich wahrzunehmen, ist für mich auch eine Grundvoraussetzung – ganz unabhängig vom Alter. Bei manchen Paaren scheint das Zusammenleben eher einer Zweck-WG zu ähneln und ja, es gibt Momente, da will ich auch meinen Lieblingsmann am liebsten… Aber ich weiß, was ich an ihm habe (und er an mir) und ich hoffe auf noch ganz viele weitere gemeinsame Hochzeitstage. Wir haben gerade die Saphirhochzeit gefeiert. Anscheinend steht jedes „geschaffte“ Jahr unter irgendeinem Schwachsinn. Es gibt also genug zu feiern, wenn man nicht bis zur Goldenen warten will 😉.
    Liebe Grüße!

    1. Was es doch alles gibt. Saphirhochzeit! Da musste ich doch gerade erstmal nachschauen, wieviele Jahre das sind. Unser zwanzigster ist wohl Porzellan-Hochzeit, finde ich irgendwie eine komische Bezeichnung. Aber – nun. Letztendlich genau wie die Zahlen alles Schall und Rauch. Wichtiger finde ich auch, dass es uns als Ehepaar gut geht und wir alles andere als eine Zweck-WG sind.
      Und das kann man ja eigentlich auch jeden Tag feiern.
      Liebe Grüße
      Britta

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