Sommer 2024 – was bisher geschah

Veröffentlicht am 17 Kommentare zu Sommer 2024 – was bisher geschah
Beitragsbild Sommer 2024 was bisher geschah , zeigt zwei Boote festgemacht an Insel mit Blick auf See

Tach auch Liebeleins. Wake me up when September ends – diesem Motto frönt derzeit unser Flusenbär ergiebig. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die dezente Schwüle machen dem Schätzeken zu schaffen. Der alten Frau auch, aber sie möchte den September eher ungern verschlafen. Denn der Sommer 2024 – wir haben so lange auf ihn gewartet. Da wollen wir doch keine Minute verpassen.

Bootshund schläft bei der Fahrt
Auf dem Boot schläft es sich doch am allerbesten

Sommer 2024 – bisher

Hier wie dort hat der Sommer 2024 sich lange bitten lassen. Frühling hat wie schon im Vorjahr kaum stattgefunden. Nasses, kühles und windiges Wetter ließ erahnen, was auf uns zu kam. Sehr zögerlich kamen erste schöne Tage, wir verbrachten sie in kleinen friesischen Häfen und an einer Insel.

Es wurde Mittsommer, beglückenderweise nicht nur dem Kalender nach. Wir verbrachten die hellen Tage und weißen Nächte zunächst mitten auf dem Wasser, danach im Seelenort Stavoren. Perfekt war das, absolut perfekt. Unperfekt war allenfalls, dass wir wie so oft in diesem „irgendwas ist immer zu feiern Sommer“ auch am Ijsselmeer nicht so lange bleiben konnten, wie wir wollten. Jammern auf hohem Niveau – schon klar.

Stavoren an Mittsommer abends um 22:00 Uhr
Stavoren Ijsselmeer Mitt-Sommer 2024, abends gegen 22:30 Uhr

Sommer 2024 – er hat stattgefunden und wir waren dabei. Ihr auch?

Der „richtige“ Sommer 2024 blieb hingegen zögerlich. Aber es gab ihn. Er hat stattgefunden am Montag und einem Donnerstag nach meinem sweet sixty Tag. Während unserer Familienzeit im schönen Blavand gab es zwei richtige Strandtage. Woohoo! Ganz mutige wagten sich sogar in die Fluten. Weniger mutige kühlten zumindest ihre Pfötchen.

Das nächste Mal fand der Sommer an einem Wochenende im Juli statt und wir waren nicht alleine dabei. Der Sommer 2024 gab sich während des Besuchs unserer Freunde Engelchen und Drachentöter auf dem Boot die Ehre. Völlig unerwartet. Die Vorhersage war grottig, wir sahen uns schon mit geistigen Getränken unter Deck sitzen. Stattdessen: Sonnencreme, ergiebige Bootsfahrt und Übernachtung an einer Makrele Insel. Ein weiteres Woohoo! Wenn Engel(chen) reisen. Auch hier nochmal: Es war uns ein inneres Blumenpflücken, wir freuen uns auf die Wiederholung.

Bootsfahrt mit Besuch an Bord
Engel(chen) auf Reisen

Schultüten im Sommer 2024

Auch als der Sommer das nächste Mal stattfand, waren wir dabei. Sogar bis in den Norden der Republik hatte sich der Sommer gewagt, das war auch fein so. Denn wir waren genau dort und begleiteten meine süße Nichte bei einem wichtigen Tag. Nur einer war beleidigt – er hätte soo gerne eine Schultüte gehabt. Immerhin – der Sommer blieb.

Mit ihm kamen die bis dato schmerzlich vermissten Touristen nach Friesland. Es war wieder druk op de water. Übersetzt: Soviele Boote überall, man kann fast übers Wasser laufen. Außerdem gab es noch eine außerplanmäßige Feier am Justizpalast, bei der wir auch nicht fehlen wollten. Wir überließen unsere zweite Heimat noch eine kleine Weile den Fremden und genossen unser Zuhause. Das will ja auch nicht dauerhaft vernachlässigt sein. Aber danach….

Die Buddy Boats Tour im Sommer 2024

Danach hat nicht nur der Sommer weiter stattgefunden, sondern auch eine ganz besondere Tour: Die Buddy-Boats-Tour. Auf Insta kennengelernte Bootsfreunde waren wie schon im Vorjahr mit ihrem Boot und zwei Bordkatzen in Friesland unterwegs. Mit dem Ehepaar Hafenhopper haben wir uns bereits im letzten Jahr in Stavoren getroffen. Schon da wurden aus „wir sind zufällig da und trinken einen Kaffee zusammen“ mehrere Tage, die wir gemeinsam am Ijsselmeer verbrachten.

Bootshund trifft Bordkatzen - ein Wiedersehen
Euch kenn ich doch

In diesem Jahr verabredeten uns in einem beliebten Marrekrite-Hafen. Der Sommer machte kurz Pause und der Weg dorthin war übelst schaukelig. Aber nachdem wir Boote, Hunde, Katzen an der Leine spazieren führten, hatten wir alle einen windgeschützten Platz und vor allem: ganz viel Spaß und Freude aneinander.

Boot wird an Leine umgelegt
Hier führt jeder Kostbares an der Leine spazieren

Spontan beschlossen, verkündet und umgesetzt

Es blieb windig, wir lagen prima und sahen keinen Grund, das zu ändern. Die Captains machten abendliche Kontrollrunden, wir verwandelten in gemeinsamer Catering-Anstrengung den Platz in McMarrekrite und beschlossen schließlich, die gemeinsame Zeit auszudehnen und auf Buddy-Boats-Tour zu gehen.

Captains im Beiboot
Captains aus abendlicher Kontrollfahrt

Unsere (Wasser)Wege führten uns in die Kaffeestadt Joure, von dort über mehrere friese Meere auf ein ausgedehntes Inselhopping. Die erste Woche verging wie im Flug, in der zweiten starteten wir einen „wir nehmen absichtlich jeden Umweg mit“ Törn durch das geliebte Feenreich des Nationalparks Alde Feanen und entdeckten schließlich einen versteckt liegenden verwunschenen See, an dem wir den traumschönen Liegeplatz aus dem Beitragsbild fanden.

Boot unterwegs auf Kanälen Sommer 2024
Einer der vielen Vorteile einer Buddy-Boats-Tour: Es gibt Bilder von uns unterwegs auf unserer Aquamarijn

Wir teilten unsere Vorräte, kreierten ausgefallene Insel-Dinner, fingen bordeigene Ausreißer ein, gewannen das Findet Nemo Spiel, lachten, freuten und entspannten. Ab und an stieg dem ein und dem anderen Mitglied der Reisegruppe die viele Sonne zu Kopf. Machste nix.

Fotomontage Bootshund auf SUP
Ich auf ein SUP? Leichteste Übung ! (für begabte Foto-Monteure……)

Zurück in die Zivilisation

Nach soviel autarkem Outback-Leben ging es in den immer lebhaften Hafen von Earnewald, sanft wieder an die Zivilisation gewöhnen. Und wenn Schwiegervater nicht seinen 90sten feiern und wir nicht nach Hause gemusst hätten, würden wir noch heute zusammen touren. So waren es fast zwei Wochen, die wir zusammen verbrachten und sie waren ganz besonders. Nicht nur wegen der überstandenen Abenteuer und Aufregungen, sondern auch und gerade wegen der Gemeinsamkeit.

Zwei Boote an der Wiese einer Insel festgemacht Sommer 2024
Autarkes Inselleben- mehr brauchen wir nicht zum glücklich sein

Manchmal fühlt man sich wie eine Insel

Ähnlich wie schon beim Besuch der Drachentöters fiel es mir besonders auf: Es ist schön, es tut gut, wenn man mit Menschen zusammen ist, die ähnlich leben, ähnliche Wertigkeiten haben und ähnliche Ziele, Wünsche, Träume. ich gebe zu: Wir verbringen nicht nur viel Zeit an und auf kleinen Inseln, wir fühlen uns manchmal selber wie eine.

Nun ist das Bootsleben und die oft gelebte Einfachheit und Einsamkeit nicht jedermanns Sache. Man muss das wirklich wollen und können. Andersrum ist das auch nicht alles, womit wir uns beschäftigen. Auch zuhause haben wir ein Leben, wir haben Familie und Freunde, die uns wichtig sind. Aber selten geht es in Gesprächen um Austausch zu unserer Art zu leben. Das ist vielen einfach fremd. Was okay ist. Aber umso schöner, wenn man auf seinen Reisen Gleichgesinnte trifft und sich ebenso über die profanen wie auch über die ideellen Seiten unseres Lebens austauschen kann.

mein vorläufiges Fazit zum Sommer 2024

Mein Fazit also: der Sommer 2024 hat stattgefunden, wenn auch wettertechnisch selektiv. Aber wir waren ergiebigst dabei, unser Sommer war an Highlights reich und schön. Die Saison war anders als wir uns das nach Eintritt in „den ’nen Scheiß muss ich Status“ vorgestellt haben. Das wussten wir schon bei der Einwasserung. Eine richtig große, mehrwöchige Tour über Friesland hinaus war nicht drin, alle 2 – 3 Wochen war halt irgendwas zu feiern. Nichts davon hätte ich missen wollen, von daher – alles gut so, wie es ist.

Ausblick auf den Saison-Ausklang

Nun hoffen wir auf einen freundlich vor sich hinplätschernden Ausklang der Saison. Der September hat einen leicht melancholischen Anflug von Anfang und Ende. Ende des Sommers, Anfang des Herbstes. Mir ist bei einer Radtour heute tatsächlich die erste Kastanie vor die Räder gekullert. Noch aber weigere ich mich, die Zeit der bewegten Kastanie zu starten. Eingesammelt hab ich sie dennoch.

erste Kastanie gefunden Sommer 2024
Da ist sie. Zeit für Kastanienbewegung? Noch nicht !

Als sweet sixty glaube ich an die Macht der alten Weiber und ihres Sommers. Wir werden die Saison gemütlich zu Ende bringen, eine richtig große und lange Tour wird es nicht mehr geben. Die Tage sind im Norden zwar immer noch länger als im Pott, aber doch schon merklich kürzer. Die Nächte sind feuchter, wir haben es in den zwei Wochen Buddy-Boats-Tour deutlich gemerkt. Das draußen auf dem Wasser leben wird beschwerlicher. Entspanntes Gondeln steht auf dem Programm, vielleicht noch die ein oder andere Insel, vielleicht sogar nochmal Earnewald. Oder doch nochmal ans Ijsselmeer? Vielleicht wird es sogar Nordsee. Wir lassen es auf uns zukommen.

Und wie war Euer Sommer bisher? Wart Ihr dabei, als er stattgefunden hat und konntet Ihr alles genießen? Oder wartet Ihr noch auf die alten Weiber und spätsommerliche Highlights? Habt Ihr noch Pläne für den Altweibersommer? Erzählt mir gerne davon. Aber egal – was Ihr plant: Ich wünsche Euch bei allem ganz viel Freude. Veel plezier en geniet ervan!

(Wer noch mehr Fotos und auch einige Videos aus dem Sommer und vor allem von der Buddy-Boats-Tour sehen möchte, wird auf meinem Insta fündig. Ihr findet mich dort auch unter Klarnamen)

Von Britta Langhoff

Bloggerin und Autorin

17 Kommentare

  1. Liebe Britta,
    deine Bilder sind wunderbar – entführen in und geleiten durch deinen Sommer, danke dafür!
    In viele kleinere Häppchen aufgeteilt erscheint er mir voller Vielfalt, geplante und spontane Erlebnisse und (Wasser-)Reisen inklusive.
    Ein gelungener Sommer und noch ist ja nicht vollends vorbei.
    In diesem Sinne Altweib grüßt Altweib – genießen wir ihn noch ein wenig!
    Viele Grüße
    Gabi

    1. Liebe Gabi,
      danke für Deine Komplimente. Ja, unser Sommer war wirklich vielfältig. So viel erlebt und gesehen.
      Und die alten Weiber konnten dies Jahr auch echt Spätsommer. Wir hatten wunderbare Tage. Ich werde berichten. 🙂
      Liebe Grüße
      Britta

  2. Sehr erfrischende Zeilen einfach zum verschlingen meine Liebe.
    Ich kann sehr gut verstehen warum der Herbstanfang Wehmut mit sich bringt.
    Unser Sommer war gut…1000 x besser als im letzten Jahr- in allen Bereichen. Dennoch hat wiederholt das Bootfahren gefehlt. Seufz.
    Aber es gibt Hoffnung: Wir haben Anfang Oktober Urlaub und planen eine Tour. Vielleicht erleuchtet uns allen ein Indian Summer, der uns ein paar goldene Tage schenkt, bevor es dann so richtig usselig wird.

    1. Moin meine Liebe,
      oh – da drücke ich Euch alle Daumen, dass das Wetter Anfang Oktober noch mitspielt. Wir hatten um diese Jahreszeit schon wirklich schöne Zeiten. Ein Indian Summer auf dem Wasser, das wäre jetzt echt großartig. Vielleicht schaffen wir es ja nächstes Jahr, dass Ihr bei der Buddy Boats Tour dabei seid, Ihr würdet prima dazu passen.
      Und für den usseligen Winter – irgendwas sollten wir uns einfallen lassen. Weil, wie gesagt – so weit wohnen wir ja gar nicht voneinander entfernt.
      Drück Dich ganz lieb
      Britta

  3. Im großen und ganzen hatten wir auf unserern langen Touren an der Ostsee viel Glück mit dem Wetter, kein Regen, dafür Wind und Sonne. Nun kommt der Herbst viel zu schnell. Das herbstliche Wetter wird dann sooft wie möglich in unserem schönen Hafen ausgekostet.

    1. Wind hattet Ihr ja auch genug dies Jahr. Ihr wart auf unserer Buddy Boats Tour auch öfter Thema, als Ihr wegen Wind nicht weg gekommen seid. Aber Ihr habt echt immer das Beste daraus gemacht. Nur den Humor nicht verlieren.
      So ähnlich ist unser Plan auch. Wir werden auch mehr Hafen machen, auch Heeg an sich haben wir in diesem Jahr noch nicht so genutzt wie sonst schon mal.
      Wir werden uns auf dem Laufenden halten.
      Liebe Grüße
      Britta

  4. Es ist wirklich witzig wie ähnlich wir uns manchmal sind! Ich hab den Sommer bzw die Campingsaison gestern auch mal gedanklich durchgespielt und bin zu dem Schluss dass wir wirklich viel Glück gehabt haben! Da war trotz „Nicht Frühling“ und „kommt nicht inne Puschen Sommer“ doch erstaunlich viel Schönes bei…! Jetzt glaube und hoffe ich auch ganz fest auf die alten Weiber damit die Saison schön ausklingen kann (es ging wieder viiiieeel zu schnell vorbei)! Eine letzte Tour ist bereits fertig geplant, jetzt bleibt zu hoffen ob sie auch so stattfinden kann…!
    Unser gemeinsames Wochenende war wirklich, wirklich toll, das werden wir definitiv wiederholen…!
    Und ich fand es auch super dass man sich austauschen konnte denn das haben wir auch selten! Trotz offensichtlicher Unterschiede, gibt es ja doch so einige Überschneidungspunkte über die man fachsimpeln kann…!

    1. Ja, es ist nicht nur das Fachsimpeln. Für mich ist es vor allem, das wir das Gefühl teilen. Ich wusste eben einfach auch schon vor dem Wochenende, dass es mit Euch nicht nur lustig, sondern auch unkompliziert ist. Weil Ihr eben wisst, wie es auf engem Raum ist. Wir haben da ja auch schon öfter drüber gesprochen, wie schwierig manchmal die Reaktionen des Umfelds sind. Aus verschiedenen Gründen…….

  5. Der Sommer ist vorbei, jetzt kommt der wunderschöne Herbst. Dies ist meine Lieblingsjahreszeit, ich liebe diese warmen Herbstkleidung und Socken, sie geben mir ein angenehmes und schönes Gefühl. Jede Jahreszeit regt uns zu unterschiedlichen Überlegungen an.

  6. Der Sommer war schon ungewöhnlich und vor allem unberechenbar, was das Wetter betrifft. Nun scheint er erstmal vorbei zu sein. Ihr habt ihn anscheinend ausgiebig genossen.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ja, das kann man bei uns durchaus so sagen. Dieser Sommer war anders und ich denke, wir werden ihn lange in Erinnerung behalten.
      Hier ist heute auch herbstlich, aber ich glaube echt noch fest an einen schönen Altweibersommer.
      Liebe Grüße
      Britta

  7. Unser Sommer im Süden war sicher nicht so erfrischend, wie eurer auf dem Boot. Aber trotz viel Hitze und trockener Wiese haben wir ihn sehr genossen und hoffen inständig auf eine Verlängerung.
    Auch wenn ich nicht seefest bin, würde mir so ein Leben auf dem Boot wirklich gut gefallen. Aber wahrscheinlich romantisiere ich das jetzt und würde in der Realität Fische fütternd über der Reling hängen. Zumindest aber merkt man bei so einem Roadtrip zu Wasser wie an Land, wie wenig man eigentlich zum glücklich sein braucht!

    1. Das Leben auf einem Boot hat wirklich was. Einfach, dass man sich sofort so weit weg von allem fühlt. Weil – man ist ja nicht an Land. Mir gibt das soviel, dass ich alle Einschränkungen, die wir bei diesem Leben haben, überhaupt nicht als solche empfinde. Man geht auch sehr viel achtsamer mit seinen Ressourcen um.

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