Die Rolle der Medien

Veröffentlicht am 13 Kommentare zu Die Rolle der Medien
Foto zeigt Skulptur blaue Pferde auf Wiese

Es wird Zeit, die Rolle der Medien zu hinterfragen. Spätestens seit dieser Woche tun das immer mehr Menschen.

Da hat das blaue Pferd sich einfach umgekehrt. Schockschwerenot. Was erlauben blaues Pferd? Hätte man ahnen können, dass Donald Trump so deutlich die Wahl gewinnt? Ich behaupte: Ja. Man hätte.

Die Rolle der Medien in der Gesellschaft aktiv hinterfragen

Unvergessen: vor acht Jahren musste ich am Tag nach der US-Wahl früh raus und weckte den Sohn mit: „Donald Trump ist US-Präsident und es hat geschneit!“ Diese Woche musste ich am Tag nach der US-Wahl ebenfalls früh raus und ich sach et ma so:

Zum Glück wiederholt Geschichte sich nicht in allen Punkten.

Ich möchte hier bewusst nicht auf das Ergebnis der US-Wahl eingehen, diese Hybris steht mir nicht. Ebenso wie es hier nicht um außer Betrieb gesetzte Ampeln gehen soll. Mein Thema ist die Rolle, welche die Medien gespielt haben.

Denn noch eins hat sich wiederholt: Erstaunen, Unglauben, Schock.

Ich war nicht erstaunt. Ganz und gar nicht. Ich lese viele Blogs sowie oft ausländische Medien. Ich war zumindest darauf eingestellt. Finde den Zusammenhang

Ich bin kein besonders politischer Mensch. Aber ich möchte wissen, was in der Welt los ist. Ich möchte darüber sachlich informiert werden und mir auf der Grundlage dieser Informationen eine Meinung bilden. Ich bemühe mich aktiv um objektive Informationen und hinterfrage nicht selten die mir oft zu einseitig und teils auch populistisch erscheinende Berichterstattung.

Hat die einseitige Berichterstattung in den Mainstream-Medien die Wahrnehmung verzerrt?

Ich fürchte ja. Als die Bilder des Medienprofis Donald Trump direkt nach dem Attentatsversuchs um die Welt gingen, sagte ich zum Captain: „Das war’s endgültig. Das gibt einen Erdrutschsieg“ Dann wurde Kamala auf den Schild gehoben. Von ihr wusste ich bis dato nur, dass sie wohl nicht die begeisterndste Vizepräsidentin der Neuzeit war. Aber was weiß ich schon. Da hatte ich mich wohl geirrt. Vielleicht war ich falsch informiert. Schwuppdiwupp avancierte sie zur Heilsbringerin.

Ich gebe zu: Die Berichterstattung hierzulande beeindruckte mich insofern, als ich von meiner Erdrutsch-Sieg-Vorhersage abrückte. Ich glaubte aber weiter nicht an ein extrem knappes Ergebnis und war damit auf weiter Flur alleine. Ihr braucht mich nicht Kassandra zu nennen. Ich konnte meinen Eindruck, der von der allgemeinen Erzählung abwich, begründen.

Meinung versus Fakten

Ich beklagte es schon im allerersten Blogartikel auf meiner Webseite: Wir werden zugeschmissen mit Meinungen, weniger mit Informationen. Mehr Meinung als Ahnung ist ein Grundübel unserer Zeit. Und der ausgeprägte Wille, seine eigene Meinung als objektive Tatsache zu verkaufen.

Die Berichterstattung der letzten Wochen hat meinen Eindruck mehr als bestätigt.

Ein aktuelles Beispiel:

Pennsylvania! Wie oft hieß es in den Tagen vor der Wahl in den öffentlich-rechtlichen und in den Mainstream-Medien: „Pennsylvania ist so ein wichtiger Schlüsselstaat. Ein entscheidender Swing State. Da entscheidet sich das Rennen. Das wird knapp“

Ich war irritiert.

Ich hatte in Blogs und ausländischen Medien gelesen, dass in Pennylvania etwas Interessantes geschehen war. Die Amish hatten sich erstmals für die Wahl registriert. Ausschlaggebender Grund waren wohl vom Staat zwangsweise geschlossene Farmen. Irgendwas mit Nicht-Einhaltung von Rohmilch-Vorgaben. Genauer interessierte es mich nicht. D.T. ließ verlauten, er interessiere sich nicht für Rohmilch, ihm sei das egal. Von ihm aus könnten die Farmen weiter arbeiten. (Logisch, die Amish gehen ja nicht zum Arzt, bedeutet keine Kosten für das Gesundheitssystem)

Registriert hatten sich 87.000 Amish. Viele waren sich sicher, dieser Staat geht in diesem Jahr an die Republikaner. Pennsylvania sei in diesem Jahr kein Swing-State. Wer aufs blaue Pferd1 setzt, setzt aufs falsche.

Skulptur blaue Pferde auf Wiese - Sinnbild für verzerrte Wahrnehmung

87.000 People, 87.000 Stimmen. Pi mal Daumen die 3 %, die in Pennsylvania ausschlaggebend waren. Nur in deutschen Medien las man davon nichts. Gar nichts. Haben die das nicht mitbekommen?

Oder was haben die gedacht, wen die Amish wählen?

Jetzt sage ich meine Meinung: Ich habe nicht nur den Eindruck von Realitätsverlust. Ich finde, das ist arrogante Ignoranz. Ein Sinnbild dafür, dass viele die einst ach so wichtigen Arbeiter und Bauern nicht auf dem Schirm haben. Wäre man trübsinnig, könnte man resigniert konstatieren, dass letztendlich D.T. aus denselben Gründen gewählt wurde wie der Dingens in den Niederlanden. Ich vergess immer wieder den Namen. Wird seine Gründe haben. Nein, Quatsch. Ich kenn den. Aber ich brauch den nicht auch noch in meinem Blog.

Wo finde ich objektive Informationen? Und wieso ist das überhaupt die Frage?

Ich machte meinem Ärger über diese fehlenden Amish Informationen auf Twitter Luft und bekam noch die Info, dass es sich mit den Mennoniten in noch mehr Staaten ähnlich verhalten hätte. Das wusste wiederum ich nicht.

Aber es bringt mich zu der Frage: Wieso eigentlich muss ich mich dermaßen mühsam darum kümmern, schlicht und einfach ausgewogene Informationen zu bekommen?

Ich erinnere mich an Zeiten, als das in diesem Maße nicht nötig war. Und dafür muss man kein Boomer sein, um sich daran zu erinnern.

Knappes Ergebnis – my ass! Experten – my ass! Wenn überhaupt Experten im Schwachsinn labern. Hauptsache Klicks. Ja verdammt. Mich regt das auf.

Wie geht es weiter mit der Rolle der Medien?

Mich regt das auf, weil die Berichterstattung in den jetzt folgenden Tagen natürlich genau darunter leidet. Unter der vorher nicht objektiven, teils marktschreierischen Berichterstattung.

Denn es geht genauso weiter. Eine Wochenzeitung macht auf der Titelseite auf mit einem großen, schwarzen umrandeten Kasten, in dem lediglich „F***“ steht. Das ist mindestens so unwürdig wie so manch jammernder Auftritt der Woche. Das, Liebeleins, ist Hybris. Die steht auch den Medien nicht. Deutschen Medien allemal nicht.

Soll so wirklich die Rolle der Medien sein? Eine Hoffnung bleibt: Vielleicht beenden die allüberall geweinten Tränen wenigstens die Kochsalzkrise.

Mir ist völlig egal, wie der zuständige Redakteur das Wahlergebnis findet. Mich interessiert, wie es jetzt weitergeht. Mich interessiert, wem oder was dieses „Kamala hat soooo gute Chancen“ – Narrativ genutzt hat. Der Redakteur kann gerne seine Meinung schreiben. Aber bitte in Kommentaren, die entsprechend gekennzeichnet sind. Gibt bestimmt noch genug, die das interessiert lesen. Was alles völlig ok ist. Aber ich will es nicht aufgezwungen bekommen.

Sind Blogs eine gute Informationsquelle?

Für mich sind sie das. Blogs lesen kann sehr zielführend sein. Früher war es so, dass die etablierten Medien die Rolle der News-Geber übernahmen, Blogs hatten oft die Rolle der Meinungsmacher. Heute ist es oft umgekehrt. Blogger spielen eine immer größere Rolle bei der Informationsvermittlung.

Blogger sind viel eher daran gewöhnt, sich außerhalb ihrer Bubble zu informieren und sie geben diese Informationen gerne weiter. Das gilt im übrigen für viele Bereiche des Lebens, beileibe nicht nur für den politischen.

Auch in Sachen Kultur und Wissenschaft schauen viele Blogs über den ge-hypten Tellerrand. Natürlich halten die meisten Blogs ebenfalls nicht mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Aber sie kennzeichnen Meinung, wo sie Meinung ist und verkaufen sie nicht als Information. Und sie sind in der Regel bemüht, ihre Meinung zu begründen.

Wo finde ich Blogs mit ausgewogenen Informationen?

Es erfordert Mühe, diese Blogs zu finden. Aber es lohnt sich. Es kommt immer auch ein bißchen auf das Themengebiet an. Wenn ich Blogs zu meinen Interessengebieten suche, folge ich oft Empfehlungen von Menschen, mit denen ich zu diesen Themen in sozialen Medien interagiere. Ich klicke auch oft auf die Links in Blog-Kommentaren, um einen Blick auf mir bis dato unbekannte Blogs zu werfen. Sehr oft lohnt sich ein zweiter Blick.

Wenn es um Nachrichten und Informationen geht, fahre ich seit Jahren gut mit Blogs, die auf den ersten Blick einen eher lokalen Bezug haben. Wir haben im Ruhrgebiet den etablierten Blog der Ruhrbarone. Dort gibt es einen Nachrichten-Überblick und weiterführende Artikel aller Couleur. In ihren Berichten geizen sie nicht mit weiterführenden Links und ich kann mich von dort aus gut vorarbeiten.

In meinem Fall kommt noch hinzu, dass ich aufgrund meiner Lebenssituation oft niederländische Medien lese, die mir zumindest einen anderen Blickwinkel geben.

Der vermeintliche Zeitgeist schreit nur lauter

Ich habe oft den traurigen Eindruck: Wer am lautesten schreit, nach dem wird sich gerichtet. Nur ist das fast immer nicht die Mehrheit. Das ist nicht die so salbungsvoll beschworene Stimme des Volkes.

Medien, Politik, Wirtschaft – sie richten sich oft nach dem vermeintlichen Zeitgeist. Sie übersehen dabei, dass die, die den Zeitgeist zu diktieren versuchen, einfach nur lauter schreien.

Denn – die Mehrheit liest und wählt anders. Wenn Medien, Politik und Wirtschaft das nicht bald verstehen, dann wird das Wehklagen noch größer. Und das kann ja nun wirklich keiner wollen. Oder? So groß ist die Kochsalzkrise nun auch wieder nicht.

Die Rolle der Werbung

Etwas off topic: Die Mehrheit kauft auch anders. Besser gesagt: Sie würde gerne anders kaufen. Tut sie aber nicht. Mangels Angebot. Das trifft insbesondere auf die sträflich unterschätzte Zielgruppe 50 plus zu. Früher regelte die Nachfrage den Markt. Das wäre heute auch noch so. Wenn sich jemand für die Nachfrage interessieren würde. Angeboten und beworben werden jedoch zumeist Produkte für die nicht leider nicht immer so zahlungskräftige Influencer-Gemeinde. Der Spruch go woke go broke kommt auch nicht von ungefähr.

Mein Fazit zur Rolle der Medien:

Diese Woche hat mich in meiner kritischen Betrachtung bestärkt. Leider. Ich wünsche mir mehr Objektivität in den Medien. Die Abkürzung ZDF könnte zur Abwechslung für Zahlen, Daten, Fakten stehen. Das fände ich toll.

Einfach mal Realität statt Meinung beschreiben. Nicht immer das Pferd von hinten aufzäumen. Sonst wird es nur noch blauer. Und das will ich ganz sicher nicht. Optimistisch bin ich da leider allerdings nicht.

  1. Die blauen Pferde sind übrigens keine „Fake News“ – die gibt es wirklich. Ich habe nichts getrickst bei diesem Foto. Die sind aus Kunststoff und können als Erweiterung eines Spielplatzes im Verlauf des Emscher-Radweges von den Kiddies auch bespielt werden. An einem ruhigen Vormittag erwischte ich die Pferdewiese menschenleer und dachte, das Bild kann ich bestimmt irgendwann verwenden. Passt doch prima oder? ↩︎

Von Britta Langhoff

Bloggerin und Autorin Ehefrau, Mutter, Hundemama und Bootsfrau Ich schreibe für Menschen, die auch im Alter ihr bestes Leben leben. Die ihre Freiheit genießen und Träume verwirklichen.

13 Kommentare

  1. Chapeau, Madame!
    Ich stolpere mal in diesen Post, aber Sie haben ja gefragt 🙂
    Ich misstraue der medialen Berichterstattung bereits seit mehreren Jahren und bin einigermaßen unglücklich darüber, dass es so ist wie es ist. Ich habe ein grundsätzliches Gefühl, für dumm verkauft zu werden und ein noch stärkeres Gefühl, dass das bei einem Großteil der Gesellschaft gelingt.
    Nicht, dass ich die Wahrheit gepachtet hätte, aber ich wünsche mir Journalismus, der nicht nur Meinungen sondern vorrangig Fakten verkauft…
    Ich wünschte auch, man möge sich insgesamt mehr zuhören und pragmatische Lösungen für die dringenden Fragen unserer Zeit ausdiskutieren, aber das gelingt ja teils nicht mal mehr im Freundeskreis.
    Und dies war meine Kurzfassung zu Ihrer Fragestellung „Rolle der Medien“.
    Viele freundliche Grüße und noch einen schönen Tag!
    Marie

    1. Hallo Marie,
      ja genau. Ich hab gefragt und ich freue mich sehr über jeden Kommentar. Willkommen!
      Ich denke auch manchmal bei Lektüre „Wollt Ihr mich vera……“ und ich finde nicht immer die Antwort auf die Frage, wem manches Narrativ jetzt wirklich nutzt. Eine Zeitlang hab ich viel wirtschaftslastige Medien gelesen und versucht, aus den Zahlen klüger zu werden. Die haben aber auch sehr nachgelassen, noch dazu ist fast alles hinter einer Paywall. Keine dieser Medien finde ich so gut, dass ich ein durchgehendes Abo würde haben wollen. Pay per click würde ich machen, aber das bietet ja keiner an.
      Ich sehe das auch so, dass der allgemeine Diskurs viel zu aufgeheizt ist und pragmatische Lösungen erschwert. Ist man anderer Meinung, läuft man in manchen Kreisen schnell Gefahr, abgestempelt zu werden. Das bereitet mir auch Sorgen. Gesund ist das nicht.
      Liebe Grüße
      Britta

  2. Liebe Britta,
    Respekt für deine eigenen Recherchen, um dich abseits der vorherrschenden Medien mit eigenen Informationen zu versorgen.
    Ich gebe zu, ich verlasse mich auf DIE ZEIT, die ich seit vielen Jahren wöchentlich lese, dabei vor allem nicht die täglich sich ändernden Blogbuster-Themen beachtend, sondern die Artikel, die in die Tiefe gehen und Hintergründe beleuchten.
    Ich müsste viel mehr lesen, doch tja, mein Tag hat nur 15 wache Stunden.
    Und zu der Wahl DT vs KH: Ich habe bis zuletzt gehofft, war aber nicht überrascht, leider …

    Machen wir das Beste draus und konzentrieren uns auf uns, damit sind wir gut ausgelastet und leisten unseren Beitrag.

    Viele Grüße
    Gabi

    1. Liebe Gabi,
      ich denke ja eigentlich, man müsste nicht noch mehr lesen. Wenn man nur relevante, sachliche Informationen lesen könnte, wäre der News-Fluss deutlich geringer. Eine Meinung können wir uns dann ganz prima selbst bilden. Und da sind wir uns wieder einig: Wenn wir uns auf unsere Belange konzentrieren, sind wir gut ausgelastet und auch andere kommen nicht zu kurz.
      Liebe Grüße
      Britta

  3. Hey, ein tolles Thema. Ich denke die Berichterstattung muss man mit Vorsicht geniessen. Es hat alles einen Sinn, worauf und wann man den Fokus legt.
    Ich war lange Zeit bei Twitter, bis Elon übernommen hat. Hier konnte ich fundierte Wissenschaft lesen. Bei Politik war ich weiterhin vorsichtig.
    Leider höre, sehe, ich kaum mehr die Nachrichten, einfach genau aus den von dir genannten Gründen. Ja, soweit ist es schon.
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Jenny,
      ich hab Dich gerade mal auf Twitter gesucht – und gefunden. Falls Du wieder Lust auf Dein altes Medium hast, hast Du eine Ansprechpartnerin mehr. Ich bin schon ewig bei Twitter und häng auch daran. Ich hab auch wirklich nette Kontakte dort. Aber es ist natürlich schwieriger geworden, man muss da gut gucken und auch ein Stück weit auf sich selbst aufpassen. Genau wie bei Nachrichten im allgemeinen eben auch.
      Liebe Grüße
      Britta

  4. Moin 😘
    Es ist wirklich schwerer geworden objektive Nachrichten zu lesen/ zu sehen. Was da in letzter Zeit abging, war und ist ne Katastrophe. Ich höre viel auf mein Bauchgefühl und überlege, wer profitiert am meisten von den Meldungen. Von Fakemeldungen ganz abgesehen.
    LG Gina

    1. Moin liebe Gina,
      mit Fake-Meldungen geht es mir immer öfter umgekehrt. Ich falle eigentlich auf keine Fake-News rein, aber ich denke bei manchen Echten News tatsächlich, dass das Fake News sind. Man hält so manches ja gar nicht für möglich.
      Ich denke auch, es ist keine schlechte Idee, aufs Bauchgefühl zu hören und sich selber zu vertrauen.
      Liebe Grüße
      Britta

  5. Ich war auch erstaunt darüber, wie eindeutig das Wahlergebnis in den USA war. Den Medien zufolge hätte es denkbar knapp ausgehen müssen. Tat es aber nicht. Man muss wohl wissen, wie die Leute „da drüben“ ticken, um das zu verstehen.

    Bei uns läuft es momentan aber auch nicht besser.

    Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich die Presse den Gegebenheiten anpasst mit der Berichterstattung. Plötzlich ist Trump anscheinend doch nicht mehr der ganz böse Bube? Oder haben jetzt schon alle Schiss vor den Folgen von negativer Presse?

    Am schlimmsten finde ich die „Berichterstattung“ in den sozialen Medien.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Liebe Bine,
      ich glaube, es haben sich viele die Augen gerieben in der letzten Woche. Mir wäre es schon recht, wenn einfach nur berichtet würde, was ist. Ohne zu gucken, wie die Gegebenheiten so sind. Die Zeiten werden nicht ruhiger.
      Und ich weiß auch nicht, ob es so unbedingt damit zusammenhängt, wie die Leute „drüben“ ticken. Es war in meinen geliebten Niederlanden ja ähnlich und wenn es ganz schlecht läuft, werden wir uns hierzulande auch die Augen reiben. Damit es nicht so kommt, muss die Politik unbedingt verstehen, wie die Mehrheit im Lande tickt. Und Politik und Pressen müssen dringend damit aufhören, den Otto Normalbürger dauernd verächtlich zu machen. Dafür ist eine sachliche Berichterstattung mehr als überfällig. Ich weiß es nicht, aber das macht mir derzeit am meisten Angst.
      Über Berichterstattung in sozialen Medien sind wir uns einig. Da halte ich mich auch an andere Themen wie meine Bootsbubble oder die Blogger, die ich kenne. Aber ich gebe Dir Recht: Da lauert eine große Gefahr.
      Liebe Grüße
      Britta

  6. Das mit den Sekten kapiere ich trotzdem nicht: Gerade für die bigotten Religionsfanatiker muss doch einer wie dieser mit seinen unzähligen Sexskandalen der Antichrist in persona sein! Ich war auch skeptisch, hatte aber doch die Hoffnung, dass die Wählerinnen und Wähler nicht so sind wie sie mal wieder bewiesen haben. Erinnere mich noch gut, wie wir uns damals bei Reagan aufgeregt haben, von den Bushs ganz zu schweigen…

    1. Hallo Uli,
      nun – das verhält sich aus deren Sicht so: Alles, was D.T. angestellt hat, fällt unter Sünde. Könnte verziehen werden, wenn der Sünder ehrlich bereut. Da bestünde also theoretisch Hoffnung. Anders bei Kamala: Die hat das Recht auf Abtreibung zu einem Thema ihrer Kampagne gemacht. Nach deren Lehre ist Abtreibung Mord, also Todsünde. Und die kann nicht verziehen werden.
      Aber davon ab: Die Sünden der Kandidaten könnten gerade den Amish egaler nicht sein. Die Kandidaten gehören nicht zu deren Verein und haben somit sowieso keine Chance auf Erlösung. Die spielen schlicht keine Rolle in deren Leben. Die Amish betrachten sich als vom Staat losgelöst und leben nach ihren eigenen Regeln. Deshalb haben sie bisher auch nie gewählt. Nun aber hat der Staat, in ihre Lebensweise eingegriffen. Deswegen mussten sie diesmal wählen, weil sie sich davon versprechen, weiterhin unbehelligt nach ihren Vorstellungen leben zu können. Ihre Stimme bekam der, der das versprochen hat.
      So war es im Kleinen sicher auch bei vielen anderen Wählern. Sie fühlen sich abgehängt, werden vielfach – auch von den Medien – herablassend und gönnerhaft behandelt. Die denken sich „Ich gelte eh als dumm. Wähle ich doch den, der mir verspricht, dass ich das positiv im eigenen Geldbeutel spüre“
      Vor etlichen Jahren war es ein Demokrat, der mit diesem Verständnis gewonnen hat. It’s the economy, stupid! Bill Clintons Wahlkampfslogan. Dessen Eskapaden hatten zwar keine trumpsche Qualität, aber diese Eskapaden waren den Leuten auch komplett wumpe.
      Und ja – ich entsinne mich durchaus, wie wir uns aufgeregt haben. Im Rückblick geradezu niedlich…..

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