Selbstmotivation – erst Übung, dann ein neues Ritual

Veröffentlicht am 17 Kommentare zu Selbstmotivation – erst Übung, dann ein neues Ritual
Grafik mit Text: Wie aus einer Übung in Selbstmotivation ein Ritual wurde

Gestern war einer dieser Tage. Mir fehlte jede, wirklich jede Selbstmotivation. Mir war alles zuviel. Kennt Ihr sicher auch oder? Zig Filme im Kopfkino. Das muss noch, jenes auch und überhaupt und sowieso – warum ist immer soviel zu erledigen, bevor wir einwassern? Zu nichts davon hatte ich Lust. Half alles nichts – watt mutt, datt mutt. Vor schön kommt lästig. Ja, sagt es ruhig: Eine perfekte Gelegenheit, auf meine eigenen Tipps zu hören und Selbstmotivation zu üben. Stimmt. Dachte ich mir dann auch.

Sind die Tipps für mehr Selbstmotivation wirklich alltagstauglich?

Schließlich hatte ich mir erst letzte Woche Gedanken gemacht und 11 einfache Tipps zusammengestellt, mit denen man prima Selbstmotivation lernen kann. Einfache Übungen für den Alltag. Da wird ja auch wohl was für mich selbst dabei sein. Also: Krone richten, Papier und Stift her. Als erstes eine to-do-List geschrieben. Fühlte sich schon mal gut an. Stoppt das Kopfkino zuverlässig. Zusätzliches Goodie für mich: Dem Captain ging es in Bezug auf die Vorbereitung der Bootssaison nicht anders als mir. Wir haben die Liste zusammen strukturiert und uns die Dinge aufgeteilt. Zusätzliches Goodie für Euch somit Tipp Nr. 12 : einfach mal delegieren. Man muss nicht immer alles selbst machen.

Die schwierigste Übung für mehr Selbstmotivation

Mit der To-Do-Liste vor Augen ran an eine der schwierigeren, aber effektivsten Übungen aus meinem Blogpost: Zähne zusammenbeißen und die unangenehmsten Dinge zuerst erledigen. Eat the frog in the morning. Ich grumpfte also vor mich hin und machte. Treppe rauf, Treppe runter, einmal quer durchs Haus, Sachen zusammen suchen, packen, entscheiden, was jetzt schon mit an Bord kommt, was später. Dazwischen eine Maschine Wäsche, eine Runde bügeln ( ok, das zählt nicht, bügeln ist für mich kein frog, das mach ich gerne) Außerdem noch eine Runde Bürokratie, was für mich tatsächlich ein echt fieser Frog ist. Es ist einfach nicht zu fassen, wieviel Bürokratie auch in meinem doch ziemlich unabhängigen Leben noch anfällt.

Eine neues Ritual – unsere leichteste Übung

Irgendwann am Nachmittag waren alle Frösche gegessen, auf der to-Do-Liste stehen nur noch ein paar Dinge. Alle nicht kriegsentscheidend, alle eher spaßig. Meine Laune war schlagartig gestiegen und meine Selbstmotivation wieder da. Sowas von da. Direkt noch einen Tipp dem Praxistest unterziehen: sich selbst dafür feiern und belohnen. Hingestellt und ein richtig leckeres schickes Essen für uns gekocht. An einem Montagabend. Der Captain setzte noch eins drauf und entkorkte eine Flasche Wein. Stößchen. Dabei fiel uns auf: In den letzten Wochen haben wir immer am Montag auf die neue Woche und die unangenehmen Dinge, die bereits erledigt sind, angestoßen. Gefällt mir. Unser neues Ritual: der Montagsschluck.

Glas mit einem Schluck Wein -wie aus einer Übung für SElbstmotivation ein Ritual wurde
Mit dem Montagsschluck angestoßen auf viele schöne Anlegeschlucke in der neuen Saison

Fazit: Ich selbst war zufrieden mit meiner Übung in Selbstmotivation. Mir hilft es enorm, einfach erst das Unangenehme zu erledigen. Man fühlt sich eh nie danach, solche Dinge zu tun. Also kann man sie auch sofort erledigen. Ich hab es jedenfalls hinter mir und kann mich jetzt auf die schönen Dinge konzentrieren, die noch anliegen. Buchproben lesen und den E-Book-Reader auffüllen, Filme und Serien für noch mehr offline Entertainment an Bord runterladen. Stresst nicht mehr und steigert die Vorfreude. Welche Tipps habt Ihr schon ausprobiert? Erzählt mal.

Von Britta Langhoff

Bloggerin und Autorin

17 Kommentare

  1. Hey,
    das ist ein sehr tolles Thema, dass ich auch gerne im Unterricht aufgreife, da es absolut wichtig für einen zufriedenstellenden Alltag ist.
    Liebe Grüße!

  2. Der blöde innere Schweinehund. Wenn der nicht wäre.
    Tatsächlich funktioniert es am besten, wenn man die Kröten zuerst schluckt. Nichts desto trotz schiebe ich die Steuererklärung immer noch vor mir her 😀

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ja, der innere Schweinehund…. ich kenn ihn auch nur zu gut. Cool, dass Du auch zuerst die Kröten schluckst. Danach hat man dann wieder Appetit auf die leckeren Sachen 😉
      Die Steuererklärung – naja, die ist ja noch nicht ganz so dringend. Die Kröte kann noch eben warten. Aber ich versteh Dich. Ich bin froh, dass mein Mann die für uns macht. Bürokratie macht mich auch immer so leicht passiv-aggressiv….
      Liebe Grüße
      Britta

  3. Gut gemacht meine Liebe und „trotzdem“ so viel geschafft mit einem vollmundigen Abgang am Abend: Der Montagsschluck – habe so gelacht und ich habe mich für euch sehr gefreut. Ähnlich ging es mir: Unbedingt aufs Wasser wollen, aber sehr gemütlich nichts tun. Es war kalt und schmuddelig draußen. Käpt’n & Sohn wollten das Boot bzw. den Motor auswintern. So habe ich die ersten Arbeiten im/ums Boot einfach charmant an die Beiden weitergegeben. 🙌😂 Ich schaute aus dem Fenster und sah wie beide ordentlich das Boot schrubbten. Dafür habe ich mich dann um den Wäscheberg gekümmert und gebügelt…das mache ich, genau wie du auch sehr gerne. 🙌 Was leckeres zu mampfen gab es dann auch. Und siehe da: Am Ende des Tages waren alle zufrieden und die Felicita bereit zum Ablegen 😉😃

    1. Den Montagsschluck feiere ich auch richtig, das gefällt mir super gut. Haben auch schon so einige virtuell mit angestoßen 🙂
      Dann war es bei Euch mit dem einwassern so ähnlich wie bei uns. Sehr gut, meine Liebe, dass Du Deinen Charme eingesetzt hast. Das ist echt eine gute Methode. Einfach mal charmant delegieren. Man muss seine Möglichkeiten nutzen:))
      Schön, dass Eure Felicita die Saison gestartet hat. Das hat mich so sehr für Euch gefreut. So verdient!

    2. Ach ja – und lustig übrigens, dass Du auch gerne bügelst. Das ist ein super Tauschfaktor, finde ich. Nutze ich bis heute, auch wenn die Söhne zu Besuch sind….“Komm, ich bügel Dir Deine Hemden, dann kannst Du in der Zeit das und das für mich tun“ Klappt immer.

  4. Wenn man erst mal den Hintern hochbekommen hat, geht der Rest auch leichter. Die wichtigste Hürde ist, überhaupt erst mal anzufangen. Wenn ich einmal in die Gänge gekommen bin, dann läuft es bei mir. Daher fange ich auch gerne mal klein an, dann ist der Einstieg leichter. Und das muss dann auch nicht der Frog sein, der hüpft so schnell eh nicht davon 😉

    1. Ich find das super, dass Du das so schreibst. Das ist ja ein anderer Ansatz als den, den ich meist wähle. Für jeden funktioniert etwas anderes. manches ähnelt sich, manches ist gleich. Ich muss echt erst das unangenehme erledigen, wenn ich den Hintern hochkriege. Der Gedanke an das, was ich vor mir herschiebe, lähmt mich sonst. Aber ich kann es nachvollziehen, wie Du es empfindest. Erstmal in den Flow kommen und dann weitersehen. Grundsätzlich stimmt es natürlich: Die meisten Frogs hüpfen nicht so hoch. Wünsche Dir weiter gutes Gelingen !

  5. Ich habe eine dauerhafte „muss-mit-Liste“ die mir sehr hilft! Alle wichtigen Sachen die immer dabei sind, stehen in einem kleinen Büchlein in das ich jedes Mal einfach reinschauen kann! So muss ich diese Liste nicht jedes Mal neu schreiben und das finde ich extrem entspannend…! Und mein Otto-Kulturbeutel mit Zahnbürsten, mini Zahnpasta, mini Gesichtscreme usw ist immer fertig gepackt, so dass ich ihn nur fertig aus dem Schrank nehmen muss – auch eine super Erleichterung…!
    Das Wetter scheint ja nicht besser zu werden, also wird es dieses Wochenende wohl wieder nichts mit dem Vorsaisonstart! Ich könnte einfach nur heulen…

    1. Das klingt auch sehr gut organisiert. Bei uns ist es etwas anders, weil wir ja alles da lassen während der Saison. Hin und her wird nachher nur noch Wäsche geschleppt. In den letzten beiden Jahren habe ich im Winter mehr mit nach Hause genommen als sonst. Damit wir vorbereitet sind, falls ein großer Blackout und so. Du weißt schon…..
      Wir müssen ja jetzt. Der Termin steht und da müssen wir durch. Begeistert bin ich auch nicht, die Aussichten sind unschön. Wir hatten eigentlich gehofft, mit einer ruhigen Woche in die Saison starten zu können. Aber ich schätze, das wird nichts und wir fahren nach ein paar Tagen erstmal wieder nach Hause. Die Hoffnung stirbt zuletzt…..

  6. Ich habe heute auch erstmal alles zusammen gestellt… Was aufs Boot soll. Erstmal die wichtigsten Sachen, alles andere nach und nach. Und auch ich musste mich heute bei dem Schietwetter motivieren. Bei uns gibt es dann häufig den Freitagsschluck zum Wochenende einläuten.

    1. Genau. Das Schietwetter kommt mal wieder dazu. Ich kann nur hoffen, dass uns das Wetter übermorgen nicht allzu sehr rein grätscht. ich hab echt keine Lust, die erste Fahrt und die ersten Manöver des Jahres bei Sturm und Regen durchzuführen. Und wir müssen ja auch ein paar Nächte wenigstens an Bord bleiben, bis alles wieder einsatzbereit ist für eine schöne Saison….. Es kommen aber auch erstmal nur wieder die wichtigsten Dinge mit, bei der nächsten Fuhre kommt dann die Feinjustierung mit….

  7. Wieder so herrlich geschrieben, liebe Britta 😂❤️ !! Humor ist doch ein guter Punkt 13. Ich hab heute den Frog Einkommensteuer gegrumpft ( mutt ja und es regnet eh ) 💪🏻.

    1. Man muss es mit Humor nehmen. Alles. Sonst wird einem nachher echt alles zuviel.
      Glückwunsch zum erledigten Frog Einkommenssteuer. Das ist auch ein besonders fieser Frog. Den hat hier bei uns schon der Captain weg gegrumpft. Also das mit dem Delegieren, das hab ich echt drauf, fällt mir gerade mal so auf :))
      Liebe Grüße Britta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert