Alle Jahre wieder – die Frage: Stellen wir einen Tannenbaum auf? Warum? Wieso nicht? Wenn ja – Wann? Und wie lange? Seitdem ich ein eigenes Zuhause habe, ist die Frage Tannenbaum Ja Nein Vielleicht ein wiederkehrendes Dilemma. Mittlerweile ein regelrechter Dilemma-Kreislauf. Aus dem ich anscheinend nie mehr raus komme.
Tannenbaum – Ja Nein Vielleicht?
Aus vielerlei Gründen ist Weihnachten für mich ein zweischneidiges Schwert. Ich bin die, die sich dauernd Alternativen für althergebrachte Rituale ausdenkt. Auch die Frage Tannenbaum Ja Nein Vielleicht stellt mich auf die Probe.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Idee, sich einen Baum in die Bude zu stellen grauenvoll. Da wird so ein armer Baum gezüchtet und anstatt dass er Luft filtert und für Lebensraum in seiner natürlichen Umgebung sorgt, wird er gefällt. Alsdann in ein Netz gepresst, in ein Haus geschleift, in einen Ständer gezwängt, mit Lichterketten gezwickt und mit Lametta behangen. Zur Krönung darf er auf seiner zarten Spitze einen fetten Engel balancieren.
Fortan steht er dumm rum, atmet trockene Heizungsluft, zu seinen Füßen lagern Päckchen, von denen keins für ihn bestimmt ist. Bedröppelt nadelt er vor sich hin, ab und an bekommt er einen halbherzig hingegossenen Schluck Wasser. Zum guten Schluss landet noch Konfetti auf seinen traurigen Zweigen und zu der ganzen Last trägt er jetzt auch noch ein Happy new year zur Schau.
Für ihn aber wird das new year nicht happy, noch in der ersten Woche des neuen Jahres wird er abgeschmückt, er nadelt wie verrückt vor Angst, dann wird er aus dem Haus geschleift, auf die Strasse geworfen und schlussendlich mit weiteren traurigen Artgenossen von geübten Müllwerkern entsorgt.
Wie albern kann ein Tannenbaum sein?
Mal ehrlich, Liebeleins – ist ein Tannenbaum albern oder ist er albern? Haben und hatten wir trotzdem einen? Natürlich. Ein Weihnachten ohne Tannenbaum – undenkbar für meine Männer. Ob im Kindes-oder Mannesalter. Ein Baum hat einzuziehen und geschmückt zu werden, denn Weihnachtsgeschenke sind nur dann Weihnachtsgeschenke, wenn sie zur Bescherung unter dem Baum liegen. Was macht man da als liebende Mutter und Ehefrau? Man seufzt leise und fügt sich in sein Schicksal. Damit hätte es gut sein können. Aber mein Dilemma potenzierte sich.
Mein Tannenbaum-Dilemma: Wie es begann
Alles begann noch halbwegs zivilisiert im Disneyland, Sommer 1992. Meine Brautjungfern hatten mich zum Junggesellinnen-Abschied1 nach Paris entführt, Besuch bei Mickey inclusive. Eine Freundin wollte unbedingt in den Weihnachts-Store, sie wünschte sich für ihren Tannenbaum eine Arielle als Weihnachtsbaum-Spitze. Ich entdeckte derweil den Weihnachts-Mickey und war schockverliebt. Genau wie in die Weihnachts-Minnie und den Weihnachts-Donald. Die mussten mit. Sie würden mir wenigstens ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern, eine kleine ironische Spitze zwischen all dem zuckersüßen Baumschmuck und meine damals noch nicht geborenen Kinder würden sie lieben.


So blieb es einige Jahre. Die Kinder wurden geboren, sie liebten die Weihnachts-Disneys und wünschten sich Weihnachts-Janoschs. Weihnachtliche kleine Tiger und kleine Bären kündeten fortan auch am Baum von Panama. Wenn schon Baum, dann soll er alle erfreuen. Dann trat der Captain in unser Leben, er schmückte gerne und wollte auch eine eigene Figur für den Baum. Er suchte sich einen Weihnachts-Elefanten aus – warum auch immer – und ab da nahm das Unheil wirklich seinen Lauf. Das Motto unserer Patchwork-Familienweihnacht war geboren: Wenn schon schräg, wenn schon Baum – dann richtig.
Wenn schon Tannenbaum – dann skurril
Im Lauf der Jahre zogen weitere wunderliche Gestalten ein und bevölkerten den Baum: Der Weihnachts-Astronaut, die Weihnachts-Friesen, die Weihnachts-Marrekrite-Seerose, der Weihnachts-Pinguin. Der Weihnachts-Igel chillt entspannt neben Weihnachts-Snoopy, der Weihnachtsbus fährt die Weihnachts-Gans, wohin sie will. Daniel Düsentrieb düst weihnachtlich inspiriert durch die Zweige und oben auf der Spitze wacht der Weihnachts-Mann-im-Mond gütig lächelnd über das muntere Treiben.



Schalke feiert mit, ebenso das Lieblings-Team des E-Sport begeisterten Jüngsten. Gesteuert vom Weihnachts-Bootsmann, selbstredend seemännisch korrekt ausgerichtet mit Backbord und Steuerbord-Kugeln. Ergänzt wird der der skurrile Tannenbaum-Schmuck von geschnitztem Holzschmuck aus dem Erbe meiner Oma – ernsthaft über 100 Jahre alt. Oben im Foto zu sehen. So kriege ich mehr oder weniger elegant die Schleife gebunden von traditionellem Familienweihnachtsschmuck zu meiner schrägen Sammlung.
Ihr ahnt es: Das Ganze hat sich verselbstständigt. Die Kinder sind erwachsen, dies Jahr richtet der Älteste – die Schalke-Kugel ist mit ihm ausgezogen ( nicht schlimm, die passte farblich eh nicht gut ) das Familien-Weihnachten aus. Der Frankfurter wird das ganze Fest über bei uns sein, auch zur Heiligabend Bescherung. Wäre er traurig,, wenn wir keinen Baum mehr hätten? Ja. Würde er es verschmerzen? Auch ja. Werden wir nun keinen Baum mehr aufstellen müssen? Natürlich nicht! Natürlich brauchen wir einen Baum!
Die Wahrheit ist: Wir lieben unseren Baumschmuck
Was sonst soll passieren mit unserer wirklich epischen Sammlung skurrilen Weihnachtsbaum-Schmucks? Einmal im Jahr muss er zu Ehren kommen. Das Baum-Schmücken ist mittlerweile eine aufwändige Sache geworden, jedes Teil wird begrüßt, mit jedem Teil sind Erinnerungen verbunden. Wir wissen genau, wo wir was wann gekauft haben. Manche haben wir auch geschenkt bekommen – Hallo Uli – hast Du gesehen oben im Foto? Dem Weihnachts-Alpaka gebt es gut.
Erstaunlich viele Fremdenverkehrs-Büros in aller Welt bieten ganzjährig Weihnachtsschmuck an, achtet mal drauf. Selbst meine Geburtsstadt Emmerich hat mittlerweile eine eigene Kugel, noch habe ich keine. Aber was nicht, kann ja noch werden. Dies Jahr zieht eine Hundekugel ein, die habe ich im August in Lemmer entdeckt. Schön wäre auch eine Weihnachts-Kuh, aber noch ist mir keine über den Weg gekuschelt.

Bekloppt? Ja. Aber es ist, wie es ist. Das Ganze hat sich verselbstständigt, wir haben uns in eine Nummer geschoben, aus der wir nicht mehr rauskommen. Auch nicht mehr raus wollen. Wir würden mittlerweile auch die Nachbarn und Freunde enttäuschen, die ebenfalls Spaß an unserem skurrilen Weihnachtsbaum haben. Es soll schon Nachbarinnen gegeben haben, die mit ihren Enkeln vorbei gekommen sind. Die kleine Weihnachts-Sehenswürdigkeit um die Ecke sozusagen.
Klammheimlich fand ich es sogar immer schade, dass all der schräge Weihnachts-Kitsch nur so wenig Zeit bei uns hat. Denn von einem Prinzip bin ich nie abgewichen: Der Tannenbaum wird zwar schon Mitte Dezember gekauft, aber er darf noch ein bißchen frische Luft atmen und kommt erst am 23.12. ins Haus. Dann wird geschmückt, wir trinken je nach Wetter-und Gemütslage Glühwein oder Cremant dazu, hören Lieblings-Musik – reihum wird ein Song ausgesucht.
Der ganze Baumschmuck – viel zu schade für die kurze Zeit
Aber – in diesem Jahr habe ich zumindest mein klammheimliches Dilemma ein Stück weit aufheben können. Im Bochumer Ruhrpark fiel mir etwas ins Auge – ich war sofort schockverliebt. Anscheinend bin ich nicht die Einzige mit dem Wunsch, den Baumschmuck gebührender zu ehren. Ein Baum-Gestell, in das man Kugeln oder eben Weihnachts-Busse und anderes Gedöns hängen kann:

Wie geil ist das? Damit kann ich schon der Adventszeit mit einem Augenzwinkern begegnen. Besinnlich können viele, gediegene einige, schräg hingegen können – wir. Und mit diesem Lehrstück aus der Abteilung „wie sowas von sowas kommt“ wünsche ich Euch weiter eine schräg schöne sinnlich besinnliche Adventszeit.

Wie ist es bei Euch? Welches Team seid Ihr? Team gediegene Deko, edle Deko oder auch lieber schräg? Und Team Baum oder nicht Baum – das wäre hier meine Frage!
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- Ich habe mit diesem Artikel wohl einen Nerv getroffen – er wird nicht nur hier, sondern auch in social media diskutiert und viel geteilt. Es kamen auch Fragen und Kommentare zu dem btw erwähnten Junggesellinnen-Abschied in Paris. Deshalb dazu ergänzend, um meine Mädels in Schutz zu nehmen. Wir waren eine 4er Truppe und und haben das für uns reihum zu etwas Besonderem gemacht. Anders als heute haben wir das nicht mit so einem Aufriss und finanziellem Aufwand gemacht. Paris war damals für uns gar nicht so ausgefallen – wir hatten die Möglichkeit, einen alten Camping-Bus analog des Weihnachts-Deko-Bus zu nutzen und sind mit dem öfter über ein langes Wochenende irgendwohin gefahren. Paris ist vom Ruhrpott aus in gut 5 1/2 Std. zu erreichen, das fanden wir in jüngeren Jahren nicht so stressig. Wir sind auch zu dieser Aktion mit dem alten Bulli aufgebrochen und haben auf dem Campingplatz im Bois de Boulogne campiert, wie schon etliche Male davor. ich glaub, den gibt es sogar noch. Also den Campingplatz. Den Bulli leider nicht. Von dort jedenfalls kam man mit dem RER und Metro überall hin. Das Teuerste an der Aktion war der Tageseintritt fürs Disneyland, aber auch das war damals noch bei weitem nicht so wie heute. Wir waren alle begeistert, dass Disneyland nach Europa kam und wollten gerne im Eröffnungsjahr direkt dahin. Wir haben übrigens noch Kontakt und sehen uns ab und an, obwohl in alle Winde verstreut. Lustigerweise haben wir da neulich noch drüber gesprochen und uns gerne erinnert. Ist also niemand mit absurden Zumutungen da heraus gegangen. Das ist mir tatsächlich wichtig, das klar zu stellen. Vor allem, wenn man an die heutigen Junggesellen-Sausen denkt. Die enden nicht auf dem Campingplatz im alten Bulli, das ist wohl wahr. Also alles gut. Wir sind zwar bekloppt, aber nicht größenwahnsinnig. ↩︎
Alter.. den Seemann will ich auch mit dem Steuerrad 🙈
:)) – also, ich fänd für Dich ja einen Weihnachts-Jäger noch geiler !
Oh ja, dieses Dilemma kenn ich sehr gut! Gerade wo ich Wälder und Bäume so sehr mag, find ich es eigentlich gar nicht gut dass so unendlich viele Bäume für so kurze Zeit so unnötig gefällt werden…!
Ich bräuchte deshalb nicht unbedingt einen Weihnachtsbaum! Der Drachentöter liebt aber Weihnachtsbäume, deshalb hatten wir in Essen schon öfter mal einen aber nicht jedes Jahr! In B hatten wir nur 2x einen Baum und da hatte ich mich durchgesetzt denn es waren ganz kleine Bäume im Topf! Der Plan war sie nach Weihnachten in den Vorgarten zu pflanzen aber das hat beide Male nicht geklappt und sie sind nicht angegangen…! Da ich letztes Jahr zu Weihnachten ein ganzes Set der tollsten Kugeln ever geschenkt bekommen hab, wird es dieses Jahr auch wieder einen Baum geben! Ich hoffe ich finde einen etwas größeren Baum im Topf und versuche es dann nochmal mit dem Vorgarten…! Und er wird auch in den nächsten Tagen schon besorgt und aufgestellt, damit sich das auch lohnt…!
Aber ich bin auch ganz begeistert von deinem neuen Kugelhalter-Dingens und könnte mir das sogar komplett als Alternative zum Baum vorstellen (der Drachentöter leider bestimmt nicht)!
Ach cool, jetzt kenn ich auch die Geschichte von Weihnachts-Micky! 🙂
Ich glaub, wir hatten über das Dilemma auch schon mal gesprochen – das ist echt widersinnig mit dem Baum im Haus. Ich hatte auch schon mal kurzzeitig überlegt, ob ich nicht vielleicht einen Tannenbaum in den Garten pflanze und diesen dann schmücke. Das war noch vor der Weihnachts-Schmuck Eskalation, da gab es nur ein paar Sachen. Aber der Protest war sehr laut.
Ich find das Kugelhalter-Dings auch super, wäre tatsächlich eine Überlegung, den als dauerhaften Ersatz zu nehmen. Aber bei den Mengen an Schmuck, die ich habe, müssten zwei oder drei oder noch mehr davon her….. :)) Außerdem passen nicht alle Kugeln rein, das Alpaka war zu groß, der Mann im Mond passte nicht usw.
Ja guck – da hast ja auch Du mal eine neue Geschichte von mir gehört.
Hm, dass nicht alle Kugeln passen, ist natürlich etwas blöd! Man könnte einen Ast unter die Decke hängen und die zu großen Kugel dann dort platzieren (hatten wir in meiner Kindheit zu Ostern mit Osterschmuck)!
Aber so einen großen Ast muss man erstmal auftreiben. Kugeln an Zweige in der Vase gefällt mir jedenfalls nicht. Das ist mit Osterschmuck an Weidenkätzchen Zweigen was anderes. Irgendwie
Ihr seid doch mit dem Flusenbär bestimmt oft im Wald, da liegt bestimmt was Brauchbares rum wenn man drauf achtet…
In ner Vase fänd ich das auch doof…
Der „Weihnachtsbaum“ am Fenster ist wirklich einer der besonderen Art. Finde ich ganz wunderbar meine Liebe. Es gibt ja nichts was es nicht gibt. In der tristen Jahreszeit ist es schön wenn man sich durch Lichter, Kerzen und kunterbunten Gedöns erfreuen kann.
Bei uns schaut es so aus:
Zum ersten Advent ist alles geschmückt- auch draussen ziert eine Lichterkette die Zuckerhutfichte im Topf. Auf den Fensterbänken innen und aussen Lichter, Sterne, Engel und Grünzeug.
Wir besitzen einen künstlichen Weihnachtsbaum den wir vor 5 Jahren gekauft haben. Die Anschaffung hat sich wirklich gelohnt! Witzig ist, dass man die Zweige überall hin biegen kann und er tatsächlich auch jedes Jahr ein paar Nadeln verliert. 😂 Wir holen ihn immer einen Tag nach meinem Geburtstag vom Speicher und wird dann geschmückt- Üppig und mit ganz viel Glitzer. Ahoi 💫
Du sagst es. Nichts, was es nicht gibt. Und dann noch in Deiner alten Heimat gekauft. Aus Bochum kommen halt das Beste 😉
Für draußen hab ich auch was Neues, einen Lichterbaum. Müsste gestern in der Story mit dem Raclette-Tisch zu sehen gewesen sein, aber ich zeig den auch nochmal separat.
Dies Jahr ist mein Bedürfnis an leuchtenden Lichtblicken auch besonders hoch.
Das mit dem künstlichen Weihnachtsbaum ist vielleicht keine schlechte Idee. Vor ewigen Jahren haben wir mal danach geguckt, fanden die aber sehr künstlich. Vielleicht sollte ich nochmal schauen, auch da ist die Qualität wahrscheinlich besser geworden. Glitzer muss sein bei Dir, das war mir klar. Watt mutt, datt mutt !
Liebe Britta,
bei uns ist es seit Ewigkeiten ein Kompromiss: Baum ja, aber ein künstlicher und der steht auch schon geschmückt (auch mit Eurem geflügelten Schwein) im Wohnzimmer. 😃 Ich fände es einfach schade, den Aufwand nur für 2 Wochen zu betreiben und er nadelt ja auch nicht. 😉
Wir halten es ganz ähnlich wie Ihr, es muss ausgefallener Baumschmuck sein und im Glaswald (Du weißt Bescheid, den Seemann gibt es immer noch) findet sich immer was. Heuer waren es 2 Tänzerinnen und letztes Jahr ein Gorilla, Hauptsache nicht langweilig.
Liebe Grüße, Uli
P.S.: Freut mich sehr für das Alpaka! 😃
Lieber Uli,
oh ja , der Glaswald ist mir in allerbester Erinnerung 🙂 Ich möchte ein Foto ! Von Tänzerinnen und vom Gorilla 🙂 Das hört sich super an.
Jau, das geflügelte Schwein für den Verfechter geflügelter Worte. Gefiel mir auch sehr. ( Sonst hätte ich es auch nicht verschenkt 😉 )
LG Britta
Wie sehr feier ich Euren Baum 😍🥰❤️!!
Was für eine schöne Tradition! Was für ein schöner Blogpost!
Ich struggle mit Weihnachten. Das ist mir zu viel von allem, zu viel Geheuchel, zu viel Gedöns und mit Religion hab ich‘s eh nicht.
Ein Sonnwendfeuer im Garten wär fein für mich.
Mir tat der Baum immer furchtbar leid. So lange hat er gebraucht um zu wachsen, so viel Getier hat ihm dabei Gesellschaft geleistet. Und dann kommen wir und murksen ihn für ein paar Tage Stimmung ab. Bestenfalls wird er hinterher wenigstens zu Heidelbeerdünger.
Haben wir trotz allem einen Baum?
Natürlich!
Wir sind – Du ahnst es – ähnlich schräg bekloppt wie Ihr.
Bei meinen Eltern musste es immer der perfekte Baum sein, akribisch geschmückt
ganz im Geheimen vom Christkind ( meinem Vater ).
Der meiner Großeltern war ganz anders. Da gab es einen meist krummen und schiefen Baum, der irgendwo im großen Garten gewachsen war. Wir Kinder durften ihn gemeinsam mit unseren Großeltern schmücken – mit jeder Menge bunten Süßkrams, Gelächter und Geschichten von Damals. So war es wohl Tradition bei meiner Großmutter. Diese Bäume waren nie perfekt, sie waren die schönsten überhaupt, da war Weihnachtsmagie.
Auch für meinen Mann war perfekt und gediegen zum Glück keine Option. Er zog kurz vor Torschluss los und kaufte den Baum, den keiner sonst wollte.
Wie sehr hab ich es geliebt den Baum mit meinen Kindern zu schmücken. Das Söhnchen war ein begnadeter Legobaumanhängercreator. Auch Dinos und Katzen oder Eichhörnchen versteckten sich zeitweilig zwischen den Zweigen. Weihnachtsmagie entsteht nicht mit Mengen von Lametta.
Vor ein paar Jahren hat mein Mann dann auch das Dilemma mit den gemurksten Bäumen gelöst. Aus Resteholz hat er uns einen Baum selbst gebaut. Auf der Spitze sitzt ein grünes, zotteliges Etwas mit Nikolausmütze, das sich auf Knopfdruck dreht und Jingle Bells singt ( Flohmarktfund ). Stimmungsvoll wirft dazu die Diskokugel ihre Lichter an die Decke.
Besinnlicher wird‘s hier nicht.
Den Rest des Jahres verbringt der Baum platzsparend als Bausatz in einer Kiste auf dem Dachboden.
Bisher war bei uns Tradition den Baum am 23. aufzustellen. In den letzten Jahren wurde es immer früher. Dieses Jahr stand er Ende November schon. Er kann ja nicht vorwurfsvoll und traurig nadeln – und ich freu mich über das Licht.
Danke, dass Du die Geschichte Eures Baumes mit uns teilst. Es ist schön, Menschen wie Dich in meinem Leben zu wissen, die ähnlich einen an der Marmel haben.
„Adventszeit mit Augenzwinkern“ mag ich!!
Fühl Dich umarmt!!
Liebe Katja,
ohne Augenzwinkern und ohne einen an der Marmel zu haben, geht es doch gar nicht. Das kann man sonst alles nicht mehr aushalten. Da sind wir uns ja einig.
Dein Großeltern-Baum, Eure früheren Bäume und auch Euer eigener jetziger hört sich großartig an. Lego-Baumanhänger finde ich auch toll. Sehr kreativ ! Super.
Ich habe auch nur feine Erinnerungen an das Baumschmücken mit den Kindern, auch noch, als sie längst erwachsen waren. Wir haben dabei soviel erzählt, gelacht, gesungen und getanzt – das war immer ganz fein. In einem Jahr ist das mal richtig eskaliert – im positiven Sinne. Da war es draußen übel kalt, wir haben Glühwein dazu gemacht und hatten alle noch nichts gegessen. Du ahnst es. Jedenfalls – der Tag danach fing sehr spät an. Aber wir lachen bis heute darüber. Darf auch mal sein.
Liebe Grüße und ich würde auch gerne eine Foto von Eurem Disco Baum sehen !
Britta
Auch auf die Gefahr hin, dass du mich gleich nicht mehr magst:
„Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Idee, sich einen Baum in die Bude zu stellen grauenvoll. Da wird so ein armer Baum gezüchtet und anstatt dass er Luft filtert und für Lebensraum in seiner natürlichen Umgebung sorgt, wird er gefällt.“
Du hast bereits selbst alles gesagt.
1992 so ein Hochzeitswahn aka Junggesellenabschied, als das noch nicht so hieß? Absurd. Eine finanzielle Zumutung für alle Beteiligten außer der Braut.
Noch Fragen, was ich über Tannenbäume denke? Ich bin überzeugte Atheistin. Ich feiere nicht mal mehr Weihnachten.
Schmücke doch lieber deinen Garten mit der Deko! (Ich kann mich gegen die Deko der Nachbarn ja auch nicht wehren …).
Wie auch immer – hab einen schönen Dezember und reden wir lieber wieder über schönere Themen :).
Liebe Ines,
immer geradeaus raus – damit kann ich gut um. Da besteht keine Gefahr, dass ich Dich dann nicht mehr mag.
Wenn ich nicht so weihnachtsliebende Jungs gehabt hätte, wäre es bei mir auch wahrscheinlich darauf hinausgelaufen, dass ich meine Disney-Figuren an ein paar Zweige gehangen hätte und mit diesem Augenzwinkern wäre es dann gut gewesen.
Zu der Paris -Aktion mag ich noch was ergänzend sagen und meine Mädels in Schutz nehmen. Wir haben es tatsächlich damals schon Junggesellinnen-Abschied genannt und haben das für uns reihum zu etwas Besonderem gemacht. Wir waren eine 4er Truppe und das war so ein Ding unter uns. Aber es waren andere Zeiten als heute und wir haben das auch nicht mit so einem Aufriss und finanziellem Aufwand wie heute gemacht. Paris war damals für uns gar nicht so ausgefallen – wir hatten die Möglichkeit, einen alten Camping-Bus analog des Weihnachts-Deko-Bus zu nutzen und sind mit dem öfter mal über ein langes Wochenende irgendwohin gefahren. Paris ist vom Ruhrpott aus in gut 5 1/2 Std. zu erreichen, das fanden wir in jüngeren Jahren nicht so stressig. Wir sind auch zu dieser Aktion mit dem alten Bulli aufgebrochen und haben auf dem Campingplatz im Bois de Boulogne campiert, wie schon etliche Male davor. ich glaub, den gibt es sogar noch. Also den Campingplatz. Den Bulli leider nicht. Von dort jedenfalls kam man mit dem RER und Metro überall hin. Das Teuerste an der Aktion war der Tageseintritt fürs Disneyland, aber auch das war damals noch bei weitem nicht so wie heute. Wir waren damals alle begeistert, dass Disneyland nach Europa kam und wollten alle gerne im Eröffnungsjahr direkt dahin. Wir haben übrigens alle noch Kontakt und sehen uns ab und an, obwohl in alle Winde verstreut. Lustigerweise haben wir da neulich noch drüber gesprochen und uns gerne erinnert. Ist also niemand mit absurden Zumutungen da heraus gegangen. Das ist mir tatsächlich wichtig, das klar zu stellen. Ich habe da nicht drüber nachgedacht, wie sich das ohne weitere Erklärung liest. Vor allem, wenn man an die heutigen Junggesellen-Sausen denkt. Die enden nicht auf dem Campingplatz im alten Bulli, das ist wohl wahr. Ich nehme Deinen Kommentar jetzt auch zum Anlass, in den Text noch eine Fußnote einzufügen.
Ich wünsche Dir auch einen schönen Dezember mit schönen Themen, die Dir gut tun.
Liebe Grüße
Britta
Danke für deine relativierenden Informationen zu dem Junggesellenabschied und dass du mich immer noch sympathisch findest. Deine Ergänzungen lassen den Junggesellenabschied in einem anderen Licht erscheinen. Das ist wirklich nicht der heutige Wahnsinn. Ich finde es absurd, dass heute einige Junggesellenabschied 500 bis 1000 Euro pro beteiligter Personen kosten. Flüge, Übernachtungen, Partys und die Kosten für die Eheleute sollen meistens den Freund_innen dafür auch noch übernommen werden. Dann kommt noch ein Geschenk für die eigentliche Hochzeit dazu. Die Krönung finde ich dann, wenn die Braut sich auch noch überlegt das ihre Trauzeugin und „Brautjungfern“ bestimmte Kleider tragen sollen, die sie selbst kaufen müssen, die vielleicht auch noch so hässlich sind, dass man die hinterher weder nochmal anzieht oder Farben haben, in denen man unmöglich aussieht.
Da rollen sich mir die Fussnägeln auf. Ich kenne Leute, die aus dem Grund schon Einladungen oder Trauzeugen-Ehren abgelehnt haben, weil ihnen das Geld dafür fehlte oder sie es schlichtweg dafür nicht ausgeben wollten.
Schön, dass ihr damals eine tolle Zeit hattet und euch auch heute noch kennt und schätzt.
Komplett geschmückt und in voller Pracht finde ich euren Weihnachtsbaum echt cool. Seit die Kinder aus dem Haus sind (und wegen der Katzen) gibt es bei uns keinen Weihnachtsbaum mehr und nur noch wenig Schmuck. Wenn die Enkelkinder kommen wird der künstliche Baum aufgestellt und anschließend wieder platzsparend verstaut 😀
Liebe Grüße
Sabine
Ja, mit Katzen ist Weihnachtsbaum eher sub-optimal, das verstehe ich. Ich war auch gespannt, wie der Flusenbär wohl auf einen Baum im Haus reagieren würde. Aber das hat ihn komplett kalt gelassen.
Ich glaub, ich muss doch mal über einen künstlichen Baum nachdenken und mir das genauer anschauen. Sind ja einige hier in den Kommentaren, die davon berichten.
Liebe Grüße
Britta
Ich bin ja mehr so Team „Geh mir wech damit.“ Ich hatte in meinem früheren Leben mal so eine kurze Phase, da fand ich das irgendwie ganz nett. Aber nur ganz kurz. Wir haben aktuell nur etwas selbstgezimmertes an Deko vom Schwiegervater hier rumstehen. Meinetwegen. Wir sind beide nicht so Dekoqueens, deshalb alles sehr übersichtlich. Der Dekoprofi würde vermutlich sagen – naja, wem es gefällt 😜. Aber ist ja nur für 4 Wochen. Danach kommt das Zeugs wieder weg. Dass ich mir jetzt so einen Bum umschubse, nur um ihn in die Bude zu stellen? Ne lass mal. Der soll da bleiben wo er hingehört. Schwiegervater hat ein Kunstteil im Wohnzimmer stehen. Gruselig, gruselig. Aber ihm gefällt‘s. Das ist ok.
Insgesamt löst die Weihnachtszeit bei mir Unbehagen aus. Keine Ahnung warum. In unserer aktuellen Situation mehr denn jeh. Da sind wir alle froh, wenn die Tage rum sind. Dann nur noch dieses Silvester überstehen, und alles ist wieder fein.
Oh – selbstgezimmert vom Schwiegervater finde ich auch toll. Das würde ich auch aufstellen, wenn ich sonst nicht dekorieren würde. Mit der Adventsdeko ist es jedes Jahr bei mir anders. Mal kommt viel aus dem Keller hoch, mal nur ganz wenig. Nur, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, dann brauch ich auch ein paar Wochen ziemliche Deko-Leere, bevor ich wieder was frühlingshaftes hoch hole. Dies Jahr hatte ich den starken Wunsch nach viel Deko mit viel Licht. Ich brauche wohl aktuell eine heile Welt Höhle. Vor den Weihnachtstagen an sich graust mir auch ein wenig aufgrund der aktuellen Situation, da bin ich auch froh, wenn die vorbei sind. Und ganz froh, dass unser Jüngster dieses Jahr eine längere Zeit bei uns sein wird.
Komm gut durch den Dezember. Irgendwie !
Liebe Britta,
Weihnachten in diesem Hause – da könnte ich sehr viel schreiben. Wirklich. Sehr viel. Aber ich beschränke mich mal auf deine Frage. Ich träume seit Jahren von einem stilvollen Baum mit dezenten Kugeln und elegantem Gefunkel… aber ich habe so unendlich viel Weihnachtsschmuck, dass ich mittlerweile jedes Jahr neu entscheide, wie ich es haben will.
Eine Möglichkeit heißt: Alle Figuren. Dann wird es bunt, denn auch hier sind viele Erinnerungsstücke und Skurrilitäten wie Schweine mit Engelsflügeln z.B. dabei. Und immer noch die kleinen Kunstwerke, die die Kinder vor langer Zeit gebastelt haben.
Manchmal nehme ich nur Kugeln in rot und gold.
Dieses Jahr wird es wohl ganz golden. Ohne Kugeln, aber Sonne, Mond, jede Menge Sterne, Herzen etc. Damit es nicht zu kitschig wird, habe ich einen güldenen Hundeknochen 😂neu in der Sammlung.
Den Baum haben wir höchstens ein- oder zweimal aus dem Wald geholt, meist aber von den Straßenverkäufern oder sogar aus dem Baumarkt. Ins sechste Jahr geht allerdings nun schon der Baum, den wir bei balsamhill.de geordert haben und auf dem zu meiner großen Freude bereits die Beleuchtung symmetrisch verteilt ist. Nie wieder Lichterketten entzerren, fluchen, auf den Baum werfen, doof finden, noch mehr fluchen… Auch ansonsten bin ich sehr zufrieden mit unserer damaligen Entscheidung.
In diesem Jahr wollte ich aus Gründen nochmals alles so richtig fett inszenieren, aber aus anderen Gründen (zum 01. Advent habe ich mich noch nicht wirklich auf die Leiter getraut, um die Kartons mit dem Weihnachtsgeraffel von ganz oben aus dem Schrank zu nehmen) ist alles bisher eher reduziert. Das macht nichts, ich freue mich trotzdem. Schließlich hatte ich auch schon Grinchjahre, in denen alles festlich dekoriert war und ich trotzdem keinen Bock hatte.
Und die richtige Magie – die kommt dann nächstes Jahr mit dem ersten Enkelkind hoffentlich zurück.
Dir wünsche ich noch eine schöne Vorweihnachtszeit und dann frohes Feiern im Kreise deiner Lieben!
Vonner Weser grüßt
Marie